Während fünf Wochen unterwegs in Kanada und dem Nordwesten der USA

Reisezeit 6. Juli bis 11. August 2019. Eine Woche Kanada und vier Wochen USA.

 

Uns hat das Reisefieber erneut gepackt. Und auch Emilias "Längiziti" nach ihrem Gotti war ein weitere Ausschlag dafür, wieder eine längere Reise nach Übersee zu unternehmen.

Wir fliegen zuerst nach Calgary, danach weiter nach Kelowna und sind für eine Woche auf der Farm von Robin und Belinda. Von dort ziehen wir dann weiter in den Nordwesten der USA.

In Zürich ist kurz vor unserem Abflug noch ein heftiger Gewittersturm vorbeigezogen. Wir sind dann aber ruhig und ohne Turbulenzen gestartet.

Luke viel nach wenigen Minuten bereits in den Tiefschlaf. Emilia genoss dagegen die Annehmlichkeiten des In-Flight Entertainment Systems. Als wir über den Wolken waren, meinte sie: "Papi, ig gseh d'Wäut nümm". 

In Calgary warteten wir dann vergebens auf unser Gepäck. Am Schalter informierten sie uns darüber, dass zwei unserer Taschen im nächsten Flug ankommen und die dritte Tasche wahrscheinlich erst am nächsten Tag. So haben wir eine Stunde auf zwei Koffer gewartet und den Dritten hoffen wir Morgen in Empfang nehmen zu können.


Yahoo and Yeehaw - Stampede wir kommen

Der Hunger zog uns heute Morgen schon früh Richtung Stampede, zur "the Greatest Outdoor Show on Earth". Am Sonntag ist jeweils Family Day und es gab kostenlose Pancakes zum Frühstück für Alle. Seit Ewigkeiten wollten wir schon mal das Stampede in Calgary besuchen und wussten aber nicht so genau was uns erwartet. Es ist gewaltig. Es ist ein wenig zu vergleichen mit der BEA oder der OLMA. Einfach um ein Vielfaches grösser.

Am Nachmittag stand Rodeo auf dem Programm - in verschiedenen Disziplinen wie Bullriding, Barrel Racing, Steer Wrestling, Lasso werfen, Reiten auf wilden Pferden mit oder ohne Sattel zeigten wagemutige Cowboys und Cowgirls ihr können. Es war ein riesiges Spektakel.

Natürlich konnte man sich überall auch mit Western-Klamotten eindecken. Emilia wollte noch unbedingt ein paar Cowboyboots und für die Jungs gab es dann noch neue Hüte.

Am Abend sind wir dann ziemlich Müde ins Bett gefallen. Ralph musste noch bis 23.00 Uhr wach bleiben, weil da erst unser letzter vermisster Koffer geliefert wurde. Die anderen drei waren da schon lange im Land der Träume.

 


Rootbeer, Corndogs, Icecream und zum Abschluss eine Riesen Show

Ziemlich ausgeruht starteten wir heute unseren Tag. Dem Jetlag haben wir diese mal ein Schnippchen geschlagen und wir müssen uns nicht die halben Nächte um die Ohren schlagen, wie bei den vergangenen Reisen.

Nach dem Frühstück im Tim Hortons und einem kurzen Besuch in unserem kanadischen Lieblingskleiderladen Roots machten wir uns dann wieder auf Richtung Stampede. Heute hatte es bedeutend weniger Leute und die Kinder konnten ohne anstehen die unzähligen Bahnen geniessen.

Wir haben uns den ganzen Tag auch sehr gesund ernährt und uns durch unzählige Fastfoodstände durchgegessen. 

Am Abend stand dann ein weiterer Showact an. Zuerst gab es ein Planwagenrennen. Ich habe zwar bis jetzt noch nicht ganz verstanden, warum den Planwagen immer zwei Cowboys hinter her geritten sind. Als dann der beste Planwagenfahrer gefunden war, startete ein Showact mit Tanz, Akrobatik und Musik, welches mit einem riesigen Feuerwerk endete. Dies alles dauerte bis nach 23 Uhr. Die Kinder haben sich lange wach gehalten und sind dann in der letzten halben Stunde doch noch eingeschlafen. Nicht einmal das lautstarke Feuerwerk konnte sie aufwecken.

Letzter Besuch am Stampede und dann geht's auf zu Arpagauses

Zum 100 Jahre Jubiläum der Canadian National Railroad gibt es eine Wanderausstellung und diese kann man zur Zeit am Stampede besichtigen. Diese Gelegenheit liessen wir uns nicht entgehen und nachdem wir unsere Taschen gepackt haben, besuchten wir die Roadshow. 

Am Mittag ging es dann Richtung Flughafen und wir zogen weiter Richtung Kelowna. Die Kinder freuen sich schon lange auf den Besuch auf der Farm der Arpagauses. Nachdem wir mit einiger Mühe unseren Mietwagenvermieter gefunden hatten, konnten wir uns endlich auf den Weg machen. 

Wir machten noch einen Zwischenstopp im Liquor Store um Bier zu kaufen. Dieser lag neben einem A&W und die Versuchung war zu gross. Unser erster Mama-, Papa- und Buddy-Burger musste einfach sein.

Und dann sind wir endlich auf der Farm angekommen. Uns kam es vor, als wären wir nie weg gewesen. Die Kinder haben sich sofort wieder verstanden und Emilia konnte gar nicht aufhören Aiko zu kraulen.


Ein Tag auf der Farm

Kälber füttern, Quad fahren, junge Ziegen abholen, Marshmallows grillieren und Trampolin springen. Das alles erleben unsere Kinder an einem Tag hier auf der Farm. Was für die Kinder von Belinda und Robin Alltag ist, fühlt sich für unsere Kinder fast an wie im Disneyland.

Am Nachmittag gab es dann noch Zuwachs auf der Farm. Mit Lucky und Jasper - zwei jungen Zwergziegen - kam neues Leben in den Hühnerstall. Ralph und ich haben noch einen Kletterbaum fürs Ziegengelände besorgt. Und wie sich das so gehört, gingen wir mit dem Quad zuerst einen geeigneten Ast aufspüren und schleppten diesen dann mit dem PickUp und Seil zum Ziegengelände.


Traktor fahren und Sushi

Wir haben die sommerlichen Temperaturen genutzt und den Beach am Fluss von Enderby besucht.

Ralph und Luke durften dann noch mit dem Traktor Heu "rechen". Und auch ohne Schienen zog Ralph mehr oder weniger zielsicher seine Runden.

Ich war noch auf Shopping-Tour mit meinem Göttibueb. Meine Begeisterung war riesig, als ich hörte, dass er gerne Sushi isst. So war auch klar, wo wir unser Mittagessen einnehmen. Etwa zu einem Drittel vom Schweizer Preis schlugen wir uns die Bäuche mit Sushi voll.

Und dann gibt es noch die spezielle Liebesgeschichte zu erwähnen. Emilia hat in Aiko endlich jemanden gefunden, den sie herumkommandieren kann und er macht meistens, was sie will. Wo Emilia ist, ist auch Aiko oder eher wohl umgekehrt.


Luke der Auswanderer

Unser Besuch auf der Farm neigt sich schon wieder dem Ende zu.

Luke will nicht mit uns nach Hause kommen. Er will auswandern und meinte, wenn wir in der Schweiz bleiben wollen, können wir ihn ja zwischendurch in Kanada besuchen kommen. Er zieht Traktor und Quad fahren sowie Tiere füttern, ganz klar dem Leben in der Schweiz vor.

Emilia wurde von ihrem Gotti verwöhnt. Nebst vielen anderen Dingen hat sie zu ihrem Brautkleid nun auch noch die passenden Handschuhe und ein Haardiadem erhalten. 

Und Aiko gehört nun endgültig zu unserer Familie. Emilia hat ihn mit ihrer Haarbürste frisiert. Sie ist auch ganz klar der Meinung, dass er sich in unserem Quartier zu Hause in Steffisburg wohl fühlen würde.

Das wird Morgen noch einige Tränen geben, bevor wir weiter nach Seattle fliegen.


Und weiter geht's nach Seattle - aber nicht ohne Tränen

Am Vormittag hiess es nun Abschied nehmen - von der Farm, den Tieren und der Familie. Uns viel es allen schwer. Am meisten damit zu kämpfen hatte jedoch Luke. Er war untröstlich. Als wir am Flughafen in Kelowna eingetroffen sind, fragte er: "Können wir jetzt bitte wieder umkehren und zu Belinda zurück?" Das ging halt leider nicht. Unser Flug wartete auf uns. In knapp einer Stunde landeten wir dann in Seattle. Die Immigration ging erstaunlich schnell und schon sassen wir im Zug Richtung Innenstadt.

Und wie lenkt man ein Kind am Besten von seinen Abschiedstränen ab? Mit Pizza. Und die war wirklich sehr lecker. Der nächste Programmpunkt ist ein "must-do" für Seattle Besucher. Die Aussicht vom berühmten Wahrzeichen - dem Space Needle - geniessen. Wir waren zum Sonnenuntergang oben und genossen die tolle Aussicht rund um die Stadt und den Puget-Sound. Uns, als bekennende Grey's Anatomy Fans, wurde es warm ums Herz, der Fähre zuzusehen, die Seattle mit den Umland verbindet. Diese Fähre kommt vielfach in der Serie auch vor.


Unterwegs rund um den Space Needle

Das Hotel-Frühstück gehört nicht gerade zum Highlight des heutigen Tages. Wir haben nicht mitgekriegt, dass es nur bis 9.30 Uhr Frühstück gibt und waren erst um 9.20 Uhr im Restaurant. Die Bedienung hatte wohl ihren "Bad-Hair-Day". Im Minutentakt hat sie die Gäste darauf hingewiesen, dass das Buffet in 9, 8, 7 usw. Minuten abgeräumt wird. Und einen Milchkaffee habe ich auch nur mit Widerwillen erhalten.

Wir liessen uns von der miesen Laune nicht anstecken und machten uns auf Richtung "Childrens Museum". Ein ganz tolles interaktives Museum. Wir haben tatsächlich fast vier Stunden Zeit darin verbracht. Danach konnten sich die Kinder auf einem tollen Spielplatz austoben, bevor wir dann weiter gingen ins "Museum of Modern Pop". Eine interessante Ausstellung mit Fokus auf die Musikkultur, die rund um Seattle in den 80er Jahren stattgefunden hat. So gab es viele Informationen zum Leben von Prince, Jimmy Hendrix oder die Entstehung von Nirvana und dem Grunge. In der obersten Etage konnte man dann selber viele Instrumente ausprobieren und wir haben eine Familien-Jam-Session durchgeführt.

Das Abendessen mussten wir uns dann verdienen. Wir sind bei ca. 4 Restaurants angerannt mit einer Wartezeit von über einer Stunde. Und Emilia wollte uns schon lange verhungern und trat zwischendurch Mitten auf der Strasse in Sitzstreich. Wir haben dann doch noch einen Tisch in einer Brasserie gefunden, wo wir vorzüglich gegessen haben.

Es ist den ganzen Tag so viel geschehen und Luke war gut abgelenkt. Nur einmal verfiel er kurz in seine melancholische Stimmung von Gestern.


Pike Place Market, Pier 57 und eine ganz besondere Attraktion.

Gemäss Reiseführer gibt's den besten Kaffee in Seattle im Moores. Und das liess ich mir natürlich nicht entgehen. Der Kaffee war wirklich ausgezeichnet. Und dann erst noch das Muster im Kaffeeschaum - ein echtes Kunstwerk.

Heute stand der Besuch des Pike Place Market als erster Punkt auf dem Programm. Dies ist der älteste Bauernmarkt der USA. Wir versorgten uns mit frischen Himbeeren und Aprikosen und lokaler Marmelade. Emilia erweiterte noch ihren Haarschmuck mit einem besonders hübschen Exemplar. Auch der älteste Starbucks ist am Pike Market zu finden. Er wurde 1912 eröffnet und man findet dort auch noch das allererste Starbucks-Logo. Wir haben eine lange Warteschlange vor dem Lokal vorgefunden. Zum Glück hatte ich schon meinen ersten Kaffee und musste dafür nicht über eine halbe Stunde anstehen.

Nach dem Marktbesuch zogen wir weiter zum Pier 57 und besuchten die neuste Attraktion - Wings-Over-Washington. Beschrieben wird es als "One of the most state-of-the-art theaters in the world, using 6K cameras; innovative art laser projection; drones for image capture; MUSHROOM VR™ and a ground-breaking surround sound system". Und es war wirklich ein unglaubliches Erlebnis. Wir hatten alle das Gefühl, wir fliegen über den Staat Washington. Wir haben den Nebel gespürt, die Blumen gerochen, Wale gesehen, die Köpfe eingezogen, als ein Helikopter auf uns zukam und noch vieles mehr. Wir waren alle begeistert.

Und an der wohl ekligsten Sehenswürdigkeit von Seattle sind wir per Zufall vorbeigekommen - der Gumm Wall. Die über 2,5 Meter hohe und 16,5 Meter breite Außenfassade eines Theater-Gebäudes dient seit mehr als 20 Jahren als Leinwand für vorbeiziehende Passanten und deren Kaugummis. Ein wildes, klebriges, bazillenverseuchtes Sammelsurium.

Am Nachmittag haben wir dann an einer "Ducktour" mitgemacht. Mit einem Amphibien-Fahrzeug waren wir nicht nur auf den Strassen sondern auch auf dem Wasser unterwegs. Die Tour war jetzt nicht so der Hammer - wir haben unser Geld schon besser investiert.

Nun sind wir die letzte Nacht im Hotel. Morgen übernehmen wir den Camper. Wir übernachten übrigens im Hotel Five der Staypineapple Kette. Überall hat es Accessoires aus Ananas - sogar die WC-Rolle sieht aus wie eine Ananas.


Eine hilfsbereite Verkäuferin und ein ausgebuchter Camingplatz

Da das Frühstück im Hotel nicht wirklich berauschend war, gingen wir traditionsgerecht im Starbucks frühstücken. Mit dem Taxi ging es dann weiter zum unserem Campervermieter. Die Kinder konnten im Taxi ihre Vorfreude auf den Camper kaum zügeln oder anders gesagt, sie waren extrem aufgezogen und nervig. Der Taxifahrer meinte die amerikanischen Kinder seien viel ruhiger. Das sagt ja schon genug aus. 

Wir waren schnell im Besitz der Camperschlüssel und so fuhren wir mit der Fähre von Seattle nach Bainbridge Island. Die Fähre bot noch mal einen herrlichen Ausblick auf die Skyline dieser grossartigen Stadt. 

Wir machten einen ersten Stopp zum Einkaufen. Die Verkäuferin an der Kasse hat uns auf der Rückseite unseres Kassenbeleges unzählige Tipps aufgeschrieben, was wir alles auf der Olympic Peninsula unbedingt noch sehen müssen. Ihr war es ziemlich egal, dass hinter uns noch andere Leute zum Bezahlen anstanden. 

Und dann hiess es noch weitere zwei Stunden fahren, bis wir an unserem wunderschönen Campingplatz am Meer ankamen. Da wir davon ausgingen, dass wir einen reservierten Platz haben, war uns das Schild "ausgebucht" am Eingang auch ziemlich egal. Bis wir festgestellt haben, dass wir den Platz für Gestern reserviert hatten und wir sozusagen einen Tag zu spät dran sind. Und da irgend ein Lavendelfestival auf der Insel statt findet, waren auch die nächsten beiden Campingplätze ausgebucht. Die Besitzerfamilie des Letzteren hatte aber dann ziemlich Mitleid mit uns und uns den letzten freien Flecken Rasen angeboten. Der Camper stand nicht wirklich gerade. Aber das war uns in diesem Moment ziemlich egal. Immer noch besser, als auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt übernachten zu müssen.


Langschläfer und Whale Watching

 

Meine Familie hat heute bis um 9 Uhr geschlafen. Das ist glaube ich seit gefühlten 9 Jahren nicht mehr vorgekommen. Irgendwo haben die wohl Schlafmittel abgekriegt. Ich bin schon um 6 Uhr aufgewacht und konnte so in Ruhe in meinem Buch weiterlesen. Für den heutigen Tag haben wir von Port Angeles (WA) aus, eine Whale Watching Tour gebucht. Wir waren für fünf Stunden auf dem pazifischen Ozean – in der Juan de Fuga. Wir hatten herrliches Wetter und die Crew hat mehrmals betont, dass diese Bedingungen hier eine Ausnahme sei. Entweder sagen die das bei jeder Tour oder wir hatten wirklich Glück. Wir konnten dann auch Orcas und Buckelwale aus nächster Nähe beobachten. Es war sehr eindrücklich. Für wirklich gute Fotos zu machen, reichte unser Kameraobjektiv zwar nicht aus. Und trotz aller Befürchtungen wurde Niemand von uns Seekrank. 


Nasse Schuhe und eine vergrabene Schaufel

 

Bei schönstem Sonnenschein und herrlicher Aussicht aufs Meer genossen wir heute unser Frühstück. Um so überraschter waren wir dann, als wir nach der Umrundung der Olympic Peninsula beim Ruby Beach ankamen und wir den Strand bei Nebel antrafen. Wir entschieden uns trotzdem einen Strandspaziergang zu machen. Und es hat sich gelohnt. Plötzlich klarte sich das Wetter auf und die Sonne zeigte sich. Die Kinder gingen mit Schuhen und Kleidern ins Meer. Und da haben sie heute die erste Lektion gelernt – es ist nicht so angenehm, mit nassen Schuhen zum Camper zu laufen. Die zweite Lektion haben sie dann am Abend gelernt. Vergrabe keine Sachen im Sand, die du noch behalten willst. Emilia hat ihre Sandschaufel, die wir ihr notabene heute gekauft haben, im Sand vergraben und wusste dann nicht mehr wo. Zu viert haben wir rund 20 Minuten wie die Blöden den Sand umgegraben und noch fast den Sonnenuntergang verpasst. Am Schluss haben wir die Schaufel dann noch gefunden.


Ein Vulkan, zwanzig Dollar und ein schönes Feuer.

Der heutige Tagesbericht kommt von Luke:

Wir fuhren vom Campingplatz zum Visitorcenter vom Mount St. Helens. Und dann gingen wir noch zu einem Aussichtspunkt aber leider war Nebel. Am Abend fand ich dann noch zwanzig Dollar und mama sagt mit dem Gelt darf ich mir etwas kaufen. Dann machten papa und ich ein Feuer das sehr schön wurde und konnten das Hamburgerfleisch braten.  

Ergänzung durch Mami:

Mount St Helens ist ein Vulkan, der 1980 ausgebrochen ist und die Landschaft hier ziemlich verändert hat. Noch immer sieht man viele tote Baumstämme. Und der künstlich angepflanzte Wald mit den identisch gewachsenen Bäumen sieht aus, wie eine optische Täuschung. Ralph und ich waren vor 20 Jahren schon mal hier. Und da war die Kraft dieses Ausbruches noch viel deutlicher spürbar. Es ist sehr eindrücklich zu sehen, wie die Natur veranlasst, dass sich die Umgebung wieder normalisiert.

Wir lassen Drachen steigen und ein verlorenes Portemonnaie

Der Tagesbericht geschrieben von Luke: Als wir am morgen los fuhren merkte papa das er sein Portemonnaie nicht mehr fand und dann hielten wir an doch wir fanden es nicht. Dann fuhren wir zurück auf den Campingplatz doch dort fanden wir es auch nicht. Am Abend liessen wir die Drachen steigen und bauten eine Strasse im Sand bis zum Sonnenuntergang.

Pancakes und amerikanische Gesetze

Fürs Morgenessen gingen wir in ein lokales Restaurant Namens "Pig'n Pancake" und die Blueberry-, Banana- und Chocolate-Pancakes waren wirklich köstlich.

Luke durfte heute auf dem Beifahrersitz mitfahren und hat dann auch zum ersten Mal die Schilder gesehen, welche ankündigten, dass wir entweder in eine Tsunami-Zone reinkommen oder diese wieder verlassen. Und das war dann auch das Tagesgespräch, welches ihn sehr beschäftigte.

Neben unserem Campingplatz genehmigten wir uns zuerst ein Beer in einer lokalen Brauerei, bevor es dann an den Strand ging. Und da wurden wir mit einem für uns komischen amerikanischen Gesetz konfrontiert. Die Kinder dürfen nicht auf einem Stuhl an der Bar sitzen, aber an der Bar stehen, dürfen sie. 

Der Wind am Strand war dann ziemlich stürmisch und es forderte recht viel Geschicklichkeit den Lenkdrachen in der Luft zu halten. Wir genossen einen weiteren schönen Sonnenuntergang. Ich muss sagen, ich habe mich ein wenig in die Küstenregion Oregons verliebt. Es ist wunderschön hier.

Shop 'til your drop

Oregon ist bekannt für seine Outlet-Malls und das Einkaufen ohne Mehrwertsteuer. Dies haben wir heute genutzt und meine Kreditkarte (die von Ralph ist in seinem verschwundenen Portemonnaie) ist heiss gelaufen. Im Einkaufszentrum hatten wir aber auch noch Zeit für den Spielplatz, ein Schachspiel und Frozen Joghurt. Danach ging es weiter auf einen wunderschönen Zeltplatz mit direkter Sicht aufs Meer. Die Kinder haben im Sand gespielt und wir konnten Seehunde und Pelikane beobachten. Leider war es aber am Abend dann ziemlich bewölkt und vom Sonnenuntergang haben wir nichts gesehen. 


Oregons Sanddünen

An Oregons Küsten hat es viele Leuchttürme, welche immer noch in Betrieb sind und viele Schiffe in stürmischen und nebligen Zeiten von der Küste fern halten. Vom Yaquina Head Lighthouse haben wir das Besucherzentrum besucht und sind in die über 150 jährige Geschichte dieses Leuchtturms eingetaucht.

Unser Übernachtungsplatz befand sich in Oregons ausgedehnten Sanddünen. Nach dem Abendessen am Lagerfeuer haben wir dann noch eine Sanddüne bestiegen. Die einen haben den Abend mit Drachen steigen und die anderen mit Sandkuchen backen ausklingen lassen.


Verbrannte Zimtschnecken und Oli, die Krabbe

Zum Frühstück gab es heute Zimtschnecken. Aufgrund fehlendem Backofen habe ich diese in der Bratpfanne gemacht. Und leider wurden diese dann nicht ganz so toll - ein wenig schwarz. In "Bandon by the Sea" machten wir einen Zwischenhalt und landeten in einem ulkigen kleinen Laden, der von einer Italienerin Namens Olivia geführt wurde. Sie verkaufte Krabben mit dem Namen "Oliver". Und da Emilia im Sternzeichen Krebs ist, wollte sie unbedingt so eine Krabbe. Obwohl sie am Strand immer reiss aus nimmt, sobald sie auch nur ein paar Krabbenbeine sieht. Mit Tränen in den Augen brachte sie uns dazu, ihre sonst schon grosse Plüschtierfamilie um ein Mitglied zu erweitern. Olivia hat Emilia die Krabbe mit folgenden Worten mitgegeben: "Sei nett, cool und mutig. Du verfügst über Superkräfte und irgendeinmal wirst du, Emilia, die Welt verändern". 

Beim View Point "Face Rock" machten wir eine Lunchpause. Könnt ihr das Gesicht im Felsen erkennen? Ich  nur dank Ralphs Hilfe. Auf dem Campingplatz "Honeybear by the Sea" gingen wir ins gleichnamige Restaurant und genehmigten uns Ribs, Burger und Hotdog. Nach dem Abendessen haben wir den Abend wie auch schon die Vorangegangenen verbracht - im Sand Strassen bauen, Drachen steigen lassen und das Schauspiel vom Meer und Sonnenuntergang geniessen.


Goodbye Oregon, welcome California

Lukes Eintrag: Heute assen wir Waffeln danach fuhren wir zu den Mamutböimen. Wir machten eine uncoole gondelfahrt. Der weg durch die risenböime war super.

Sonjas Ergänzung: Unser letzter Morgen in Oregon. Gegen Mittag sind wir in Kalifornien angekommen. Von Oregon bleiben mir die kilometerlangen, fast menschenleeren, wunderschönen Sandstrände in Erinnerung. Da war ich ganz sicher nicht zum letzten Mal. Der "Golden State" empfing uns mit nebligem Wetter. Die Fahrt führte uns entlang des Redwood-National Park, durch einen zum Teil zweitausend-jährigen Baumbestand. Der Campingplatz, den ich von zu Hause aus gebucht habe, entsprach nicht wirklich den Rahmenbedingungen unseres Campers. Es wäre eine acht Meilen lange Strecke gewesen, sehr steil und über eine löchrige Kiesstrasse. Nachdem wir für eine Meile fast 10 Minuten gebraucht haben, kehrten wir um und suchten uns einen anderen Platz zum Übernachten. 

PS: findet Ihr Luke auf dem Stiefel des Riesen?

Ab ins Innland.

 

Heute ist ein Fahrtag angesagt. Ansonsten haben wir so Tagesetappen von ein bis zweieinhalb Fahrstunden. Heute waren es vier Stunden und das war ziemlich anstrengend. Mit dem Camper kann man nicht so schnell fahren und die Fahrgeräusche in der Kabine sind auch ziemlich mühsam mit der Zeit. Auf unserem Weg wütete im letzten Jahr ein grosser Waldbrand und so gab es unterwegs nicht viel zu sehen und daher auch keine Übernachtungsgelegenheiten.

 

Wir fuhren von der nebligen und eher kühlen Küste Kaliforniens ins Landesinnere. Nun geniessen wir wolkenloses und warmes Wetter.  Nach der langen Fahrt gab es dann zuerst mal ein kühles Bier, eine ausgiebige Dusche, mexikanisches Abendessen und einen Kuhhandel zum Abschluss.


Im Lassen Peak Nationalpark

 

Den heutigen Tag verbrachten wir im Lassen National Park. Es gab wieder Anschauungsunterricht für die Kinder. Im Loomis Museum erfuhren wir mehr über den schlafenden Lassen Peak Vulkan. Er ist das letzte Mal 1914 und 1915 ausgebrochen. Die Kinder erhielten ein Heft mit verschiedenen Aufgaben. Wenn sie vier davon gelöst haben, gibt es das Junior Ranger Abzeichen. Luke ist fest überzeugt, dieses Morgen zu erhalten.

Wir unternahmen eine einstündige Wanderung rund um den Manzanita-Lake. Uns bot sich immer wieder wunderschöne Aussichten auf den Vulkan. Es brachte einiges an Überzeugungskraft die Kinder zu dieser Wanderung zu überreden. Und gegen Schluss hörten wir nicht mehr die Vögel pfeifen, sondern nur noch das Gejammer von Emilia. 

Wir sind schon früh auf unserem Übernachtungsplatz mitten im National Park eingetroffen und genossen das wunderschöne Wetter beim Füsse Baden in einem kleinen See.

Zum Dessert haben wir uns noch „S‘Mores“ gemacht – Marshmallows und Schokolade zwischen zwei Biscuits. Ein ziemlicher Hit hier – wohl marketinggetrieben vom Hersteller dieser drei Zutaten – uns hat es aber nicht wirklich überzeugt. Die warme Schokolade war anschliessend überall - im Gesicht, in den Haaren und auf der Kleidung.

Wir sind sehr überrascht, wie wenig Touristen bis jetzt auf unserer Route unterwegs waren. Wenn wir Touristen begegnen, sind es hauptsächlich Amerikanische. Vom asiatischen Massentourismus, die in Bussen unterwegs sind, ist diese Gegend bis jetzt verschont geblieben.


Ein Glückstag

 

Wir sind heute Nacht auf 2‘066 Meter über Meer übernachtet. Und nachdem wir uns Gestern noch einen ordentlichen Sonnenbrand geholt haben, sind wir heute im Camper bei 10.5 Grad Innentemperatur aufgewacht. Es brauchte viel Überwindung unter der warmen Bettdecke hervorzukommen und in die kalten Kleider zu schlüpfen.

Der Nationalfeiertag der Schweiz brachte uns Glück. Ralph griff in ein Fach zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz (wo wir natürlich schon x-mal nachgeschaut haben) und was fand er? Sein Portemonnaie. Er darf nun wieder legal Auto fahren und hat wieder seine eigenen Kreditkarten.

Wir sind dann weiter auf der Strasse durch den Nationalpark gefahren und es boten sich immer wieder schöne Ausblicke, auch auf den Vulkan. Wir sind sogar durch Schneefelder gefahren und Emilia wollte schon Skis mieten gehen.

Die Kinder hatten aus ihrer Sicht auch Glück heute. Wir wollten eigentlich im Nationalpark eine dreistündige Wanderung zum grössten aktivsten geothermischen Gebietes innerhalb des Parks machen. Die Aussichtsplattform um die heissen Quellen wird jedoch zurzeit umgebaut und der Wanderweg ist bis auf weiteres gesperrt. So fuhren wir gemütlich weiter durch den Park, schauten von der Strasse aus zu, wie heisser Dampf aus der Erde stieg und rochen den Geschmack von verdorbenen Eiern, welcher von den Schwefelfeldern herzog.

Luke wurde dann tatsächlich noch zum Junior Ranger befördert, da er die Aufgaben aus dem Heft gelöst hatte und erhielt sein Abzeichen.


Camping Kids

 

Heute ging es nun wieder Richtung Küste. Wir verlassen den Highway 101 und sind jetzt auf dem Highway 1 unterwegs. Die Strasse führte uns durch ziemlich kurviges Gelände. Was ja mit einem schnittigen Auto ziemlich Spass machen würde, mit dem Camper war es jedoch ziemlich mühsam. Zumal wir auch immer wieder ausweichen mussten, um die Autos hinter uns durchzulassen (slower traffic use turnouts).

Wir haben das heisse und schöne Wetter des Landesinneren hinter uns gelassen und sind jetzt wieder an der nebligen Küste Kaliforniens. In einem Ort namens Fort Bragg. Wir schlenderten zuerst ein wenig durch die Ortschaft, bevor wir dann den Glass Beach besuchten. Dieser Strandabschnitt besteht aus Milliarden kleiner von der Brandung abgerundeter Glasscherben. Hier war einst die Flaschen-Deponie des Ortes gewesen – heute ein Strand mit funkelnden Ex-Scherben.
Unsere Kinder sehen am Abend jeweils aus, wie richtige Abenteuerkinder. Das Gesicht von Asche, Schmutz und Marshmallows verschmiert und die Füsse werden trotz intensiven Schrubbens nicht mehr sauber. 


Modelleisenbahn und Nebelhorn

Am Morgen kamen wir als erstes in den Genuss einer Show, in den Hauptrollen ein Bär und Oli, die Krabbe.

Nach fast vier Wochen Eisenbahnerabstinenz schauen wir dem „Skunk-Train“ zu, wie dieser beladen mit vielen Touristen den Bahnhof verlässt. Die Fahrt dauert rund eine Stunde und hätte für uns alle 150 Dollar gekostet, was uns dann doch zu viel erschien. Zumal die Fahrt durch das gleiche kurvenreiche Waldgebiet führt, die wir gestern mit dem Camper schon gemacht haben. Die Bahn wurde vor ungefähr 160 Jahren für die Holzindustrie und den Abtransport der riesigen Redwoodbäume gebaut. Neben dem Bahnhof gab es eine Modelleisenbahn zu besichtigen. Diese wurde mit viel Leidenschaft gestaltet.
Danach ging es in ein Kaffee mit mehr als 16 verschiedenen Kaffeesorten. Ich konnte den Travelblog wieder mal aktualisieren und der Rest der Familie verköstigte sich mit Muffins und Prinzessinnentorte.
Danach ging es an den Strand. Innerhalb weniger Minuten waren wir im Nebel verhüllt. Beeindruckend wie schnell das Wetter hier an der Küste wechselt. Und wenn man dann die Nebelhörner der Leuchttürme hört, ist es irgendwie auch ein wenig beängstigend. 

Und was baut ein Walliser am Strand? Schaut doch gleich selber.


Mendocino und ein Schwingwettkampf am Meer

 

Wir setzen die Fahrt auf dem Highway 1 Richtung Süden fort. Erster Stopp – Mendocino. Schon seit einigen Tage geht uns immer wieder dieser alte Schlager von Michael Holm durch den Kopf: "Mendocino, Mendocino, ich fahre jeden Tag nach Mendocino. An jeder Tür klopfe ich an, doch keiner kennt mein Girl in Mendocino." Mendocino ist ein schmuckes verschlafenes Küstenstädtchen indem sich viele Künstler niedergelassen haben.
Die kurvenreiche Fahrt führt uns dann weiter entlang der Küste. Immer wieder gibt es wunderschöne Ausblicke auf Buchten und Strände.
Unser Campingplatz liegt wunderschön direkt am Meer. Zum letzten Mal haben wir Feuer gemacht, weil wir Morgen Abend dann schon packen müssen. Emilia und Luke wollen die Ferien verlängern. Niemanden zieht es wirklich schon nach Hause.
Am Strand veranstalteten die Kids noch einen Schwingwettkampf. Dann noch einen letzten (für dieses Jahr) schönen Sonnenuntergang am Meer und Einschlafen zum Geräusch der Wellenbrandung. 


Alles muss weg

 

Unser Weg geht weiter Richtung San Francisco. Unser erster Halt heute heisst Sausalito. Ralph kannte die Ortschaft noch von seinem letzten Besuch her. Der Küstenort liegt direkt gegenüber San Francisco und wir konnten einen ersten Blick auf die Skyline inklusive Golden Gate Bridge erhaschen – wenn auch durch Nebel. Am Hafen entlang haben wir dann fasziniert (aber irgendwie auch ein wenig angeekelt) die schwarzen Krebse beobachtet. Wir genehmigten uns bei einem Italiener einen richtig guten Kaffee, gingen kurz shoppen und danach auf unseren letzten Campingplatz dieser Reise. Da hiess es dann Wäsche waschen, packen und Reste essen resp. den Bier- und Weinvorrat leer trinken. Und wir hatten seit Tagen auch wieder eine richtige Internetverbindung, die es mir ermöglicht, den Blog zu aktualisieren.

Morgen geben wir unseren Camper ab und geniessen die letzten paar Tage in San Francisco in einem Hotel.


Von der Wildnis in die Grossstadt

Die Tage, an denen wir den Camper abgeben müssen, laufen immer gleich ab. Zuerst haben wir das Gefühl, Unmengen an Reservezeit eingerechnet zu haben und am Schluss sind wir völlig gestresst, weil uns die Zeit davon läuft. Heute ging es nicht anders. Den Camper mussten wir bis 11 Uhr abgeben. Pünktlich wie die Schweizer Uhr trafen wir genau um 11 Uhr beim Campervermieter ein - leicht gestresst und entnervt. Der Tag hat aber ganz ruhig begonnen. Wir haben gemütlich bis 8 Uhr geschlafen, noch gemütlicher bis 9 Uhr gefrühstückt und dann ging der Stress los. Wir wollten eigentlich um 9.30 Uhr losfahren. Aber bis wir die letzte Tasche gepackt (und wir alle Sachen die nicht reingepasst haben, in Plastiksäcke verstauen haben), das Abwasser geleert und den Innenraum gereinigt haben, war dann schon 9.45 Uhr. Die Gestern noch recherchierte Tankstelle verkaufte dann doch kein Gas (Propane) und so mussten wir uns kurzfristig auf die Suche nach einem Anbieter machen. Und so schmolz unsere eingerechnete Reservezeit immer mehr dahin. Aber am Schluss haben wir es dann doch noch geschafft und die Camperabgabe verlief problemlos.

Die Mitarbeitenden meinten, dass wir mit unserer Menge an Gepäck wohl besser ein Taxi und nicht den Zug in die Innenstadt von San Francisco nehmen. Nur kostet ein Taxi ca. 110 US Dollar. Und wir sind schliesslich Zug fahren gewöhnt. So buckelten wir alle ein paar Taschen und gingen auf den Zug. Die grösste Hürde war dann der Ticketkauf am Automaten. Wir schafften es nicht ohne Hilfe. Und da soll noch einer sagen, unsere SBB-Automaten seien zu kompliziert.

Im Hotel angekommen staunten unsere verwilderten Camping-Kinder über die Grösse des Hotelzimmers. Sie meinen, dass das Badezimmer alleine schon viel grösser sei, als unser ganzer Camper war. 

Wir gingen dann eine Runde einkaufen. Wenn ihr die Bilder gut anschaut, seht ihr auch, was ich mir geleistet habe. Nach einer Runde im Hotelpool waren wir dann alle wieder sauber und jeglicher Sand zwischen den Zehen weggefegt.


Von Fährschiffen und Heimweg auf Umwegen

Frühstück gab es heute in der Nähe des Fisherman's Wharf. Also bis wir endlich aus dem Hotel gekommen sind, das Tram gefunden haben und dann vor dem Restaurant noch Schlange gestanden sind, war es dann schon bald Lunch-Time. Aber die Pancakes haben auch zur fortgeschrittenen Morgenstunde köstlich geschmeckt.

Gestärkt machten wir uns dann auf zur berühmten Lombard-Street, wo die Autos durch eine kurvenreiche Einbahnstrasse fahren müssen. Mit dem Cable-Car fuhren wir zurück zum Hafen und gingen zum Hide Street Pier, Teil des San Francisco Maritime National Historical Park. Dort besichtigten wir zuerst das Besucherzentrum und danach verschiedene ausrangierte Schiffe. Wir tauchten ein in die Geschichte von San Francisco, bevor die Golden Gate Bridge gebaut wurde. Bis 1937 wurden Passagiere und Autos mit der Fähre über die Bay gebracht. Die Kinder waren total begeistert und übten sich als Schiffskapitäne und Segler.

Da sich plötzlich die Wolken lichteten, nutzen wir die Gelegenheit und gingen Richtung Golden Gate Bridge. Neben der berühmten Brücke gab es auch Informationstafeln zum Bau der Brücke. Auf einer Tafel stand, dass der Ingenieur zuerst gegen Widerstände kämpfen musste, bevor dieser mit dem Brückenbau beginnen konnte. Ich fragte Luke, wer wohl den Bau der Golden Gate Bridge verhindern wollte und meinte eigentlich die Betreiber der Schiffsfähren, die um ihre Einnahmen fürchteten. Und Luke antwortete wie aus der Pistole geschossen: Donald Trump.

Luke möchte unbedingt auch noch Alcatraz besichtigen. Das verschieben wir aber auf unseren nächsten Besuch, wenn die Kinder etwas grösser sind.

Auf der Heimfahrt haben wir den falschen Bus erwischt und sind dann ganz im Süden der Stadt gelandet. Die Metro brachte uns dann zurück in die Stadt. So haben wir unsere Tageskarte für den öffentlichen Verkehr heute ziemlich ausgefahren.


Unterwegs auf drei Rädern

Als erstes gingen wir heute Morgen nach Chinatown. Wir sahen uns die Golden Gate Glückskeksefabrik an. Zwei Frauen haben am laufenden Band Glückskekse produziert und wir kriegten auch gleich noch Kostproben vom warmen Gebäck. Der zweite Stop war dann das Cable Car Museum. Es war eigentlich viel mehr als ein Museum, laufen an diesem Ort auch die ganzen Räder zusammen, welche die Kabel der verschiedenen Linien antreiben.

Seit wir hier in San Francisco angekommen sind, liegen uns die Kinder in den Ohren, sie wollen die Stadt mit GoCars entdecken. Vor allem seid wir diese gelben Fahrzeuge an der Lombardstreet gesehen haben, wollen sie diese kurvenreiche Strasse auch mit diesem Gefährt befahren. So haben wir dann heute zwei solche Fahrzeuge gemietet, sind zuerst zu den Painted Ladies gefahren, einer bekannten Häuserzeile und danach Richtung Lombardstreet. Es war schon spassig, mit diesen Dreirädern in San Francisco rumzukurven. Aber irgendwie auch ziemlich stressig mit dem vielen Verkehr. Zumal wir am Anfang von der normalen Touristenroute abgewichen und im Obdachlosenviertel gelandet sind. Die Kinder wollten gleich nochmals für Morgen die Dinger mieten, aber der Spass ist dann doch ziemlich teuer. 

Den Tag lassen wir am Fisherman's Wharf ausklingen. Auf dem nach Hause weg, hatte ich noch eine lustige Diskussion mit Emilia. Sie fragte mich, was Grosi für ein Handy gehabt hatte. Als ich ihr dann sagte, dass Grossi gar kein Handy hatte, meinte sie ganz erstaunt: Wie hat sie dann mit ihren Freundinnen geschrieben? Kannte sie denn gar Niemanden?


Last Day in San Francisco - zurück in der Schweiz

Da wir unseren Flug erst um 20 Uhr haben, können wir den Tag nochmals nutzen, um San Francisco zu geniessen. Wir packten zuerst unsere Taschen und zogen dann nochmals Richtung Pier 39 los. Da waren wir am Vorabend schon. Aber nur kurz und zum Abendessen. Und jetzt wollen wir noch die berühmten Seehunde des Pier 39 sehen, einen 3D-Flug über San Francisco machen und Karussell fahren. Wir liessen uns von der Menge treiben und schauen auch eine Weile einem lustigen Zauberer zu. Danach ging's zum Flughafen. Das Flughafenbier ist uns ziemlich eingefahren, zum Glück sind unsere Kinder schon recht selbstständige Reisende.

Und nun sitzen wir bereits im Zug Richtung Thun. Wir hatten einen ruhigen Flug. Alle konnten eine Weile schlafen und so ging die Zeit recht schnell vorbei. Emilia erbrach sich noch kurz vor der Passkontrolle in Ralphs Dutyfree-Tüte und ich musste eine Verlustmeldung aufgeben, weil ich den Lenk- und PawPatrol-Drachen im Flugzeug vergessen habe, ansonsten sind wir jedoch alle frisch und munter wieder zurückgekehrt.

Wir haben fünf spannende Wochen hinter uns mit vielen unvergesslichen Erlebnissen und Begegnungen. Alle sind gesund geblieben und das ist auch immer wichtig. Luke will nun einen Englisch-Kurs machen, damit er das nächste Mal mehr versteht und Emilia meinte, dass wir ruhig noch einen Tag länger hätten bleiben können, da Morgen ja noch kein Kindergarten ist. Wir freuen uns alle schon auf unser nächstes Abenteuer.