Mit dem Camper durch den Südwesten der USA.


We are in.

(Denver (Colorado) - Hotel Hilton City)

Die Abreise, der Flug und sogar die Einreise in die USA - alles verlief problemlos. Wir hatten einen gewohnt unfreundlichen Einwanderungsbeamten, dem wir die üblichen Fragen beantworten mussten und dann winkte er uns durch. 

Bezüglich Covid haben wir einen Kulturschock. Costa Rica war sehr strickt in Bezug auf Masken tragen, Hände waschen/desinfizieren und Abstand einhalten. In Colorado müssen nur die "Ungeimpften" Masken tragen - auch in Innenräumen. Also trägt sozusagen Niemand eine Maske. Schon komisch bei einer Impfquote von 50 %.  Wir tragen unsere Maske weiter nach den Regeln von Costa Rica.

Am Samstag haben wir die Fussgängerzone von Denver unter die Füsse genommen und am Sonntag sind wir ins Denver Museum of Nature & Science. Wie immer mussten wir unsere Kinder fast rauszehren aus dem Museum,  nachdem wir fast fünf Stunden darin verbracht haben.

In Kalifornien herrscht zur Zeit der drittgrösste Waldbrand der Geschichte und obwohl diese Brände meilenweit von Denver entfernt sind, ist auch hier der Himmel von den Aschenwolken getrübt.

Happy campers.

(Colorado - Estes Park Campground und Wyoming - Laramie KOA)

Nach der Übernahme des Wohnmobils hiess es Lebensmittel einkaufen. Danach steuerten wir unseren ersten Campground zur Übernachtung an. Wir haben dieses mal ein rund 8 Meter langes Wohnmobil mit einem Slideout für das hintere Doppelbett. Recht komfortabel - auch zum Fahren. Ungefähr am Wochenende wollen wir den Yellowstone Nationalpark erreichen. Colorade haben wir bereits wieder verlassen und sind nun im Bundesstaat Wyoming unterwegs.

Im wilden wilden Westen.

(Cody - Wyoming)

Während wir die letzten Tage durch die Prärie gefahren sind, läuft bei mir das Lied von Gölä "Indianer" als Ohrwurm in der Endlosschlaufe:

"S'git keini Indianer meh, si ritte nümme dür d'Prärie..."

Es gibt keine Indianer mehr, aber wenn man durch diese endlose Landschaften fährt, kann man sich sehr gut vorstellen, wie es früher war.  Ich sehe vor meinem inneren Auge die Bisonherden, Indianerstämme und Cowboys herumreiten - so wie ich es aus den alten Western-Filmen kenne.

Auf einem Camping-Platz sind wir mitten in einem Airstream-Treffen (silbrige oldstyle Wohnwagen) gelandet. Die Karawane umfasste mehr als 30 Fahrzeuge. Diese haben sich auf den Weg gemacht, den Oregon-Trail zu befahren - wie die früheren Siedler es gemacht haben - aber damals mit Ochsen und Planwagen. Die Gespräche mit den verschiedenen Leuten war sehr unterhaltsam.

Gestern haben wir in Cody übernachtet. Diese Stadt wurde von William Frederick Cody, bekannt als Buffalo Bill, gegründet.  Das Buffalo Bill Center of the West ist ein riesiges Museum mit verschiedenen Ausstellungen über Buffalo Bill selber,  die verschiedenen Indianerstämme, die heimischen Tierwelt, alte Waffen und es hat auch eine Kunstaustellung. 

Über den Beartooth Highway in den Yellowstone Nationalpark.

(Yellowstone - Bridge Bay Campground - Wyoming)  

Wir sind nicht auf direktem Weg in den Yellowstone gefahren, sondern haben die Fahrt über den Beartooth Highway gewählt. Dies ist eine Hochgebirgsstrasse an der Grenze zwischen Wyoming und Montana. Die Strasse führt über einen Pass auf einer Höhe von 3'336 m. Und der Umweg hat sich gelohnt. Die Ausblicke waren sehr schön und unterwegs konnten wir auch Mountain Goats aus nächster Nähe beobachten.  

Wir haben den Yellowstone Nationalpark über den Westeingang betreten. Kurz nach der Einfahrt sahen wir einen ersten Bison. Da wir nicht wussten, dass noch viele weitere kommen werden, haben wir angehalten und aus weiter Distanz das erste Tier beobachtet. Kurz nach diesem Stopp sind wir durch eine Bisonherde durchgefahren und konnten die Tiere von viel Näher sehen. Wirklich sehr beeindruckende Riesen. 

Die Strasse zu unserem Campingplatz war gesperrt und das haben wir erst bei der Abzweigung herausgefunden. So mussten wir einen Umweg fahren und konnten aber dann auch schon Thermalfelder besuchen und einen Abstecher zum Grand Canyon of the Yellowstone machen. Durch die vielen Umwege wurde es ein langer (aber spannender) Tag.

Am Abend gab es dann auch das erste Lagerfeuer. Bis jetzt war es aufgrund der grossen Trockenheit verboten, ein Feuer zu machen.  

 

Old Faithful - der alte Getreue.

(Yellowstone West - Montana)

Old Faithful ist wohl einer der bekanntesten Geysire der Welt. Und diesen wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es ist ein düsenartiger Geysir, der ca. alle 90 Minuten ausbricht.  Als wir angekommen sind, haben wir noch den Schluss des Ausbruchs gesehen. So entschlossen wir uns, eine kleine Wanderung zum Morning Glory Pool zu unternehmen. Dies ist ein heisser Pool, der durch seine Farbenpracht bekannt ist. Gemäss der Park Rangerin ist dieser in 20 Minuten (ein Weg) erreichbar. Wir waren zum Leidwesen unserer Kinde fast zwei Stunden unterwegs, da es immer wieder Abzweigungen gab, um weitere thermische Aktivitäten zu beobachten. 

Am Schluss waren wir dann alle froh, wieder beim Old Faithful angekommen zu sein. Die Wanderung war unter der gleissenden Sonne recht anstrengend. 

Überall zischt, blubbert und dampft es.

(Grand Teton National Park - Colter Bay Campground - Wyoming)

Wir haben auf Wunsch der Kinder einen Ruhetag eingelegt und gestern den ganzen Tag auf dem Camping Platz verbracht. Wir haben die Zeit genutzt, um wieder mal Wäsche zu waschen, alle mal gründlich zu Duschen, die Reiseroute für die nächste Woche grob zu planen und Minigolf zu spielen.

Heute haben wir dann wieder die Zeit genutzt und weitere heisse Quellen, Schlammtöpfe und Geysire zu besuchen. Am späten Nachmittag ging es dann weiter zum Grand Teton Nationalpark. Dieser ist angrenzend an den Yellowstone Nationalpark und für sein schönes Bergpanorama bekannt. Die Aussicht auf die Berge ist leider immer noch mit leichten Rauchschwaden von den Waldbränden getrübt.

"Du bisch dr besser Papi, aus du Lehrer bisch".

(Montpelier Creek KOA Journey - Idaho)

 

Da wir heute wieder mal stabileren Internetempfang haben, können wir nun auch mit der Schule loslegen.

Die obenstehende Aussage ist von Emilia, da ihre und Ralphs Vorstellungen ziemlich auseinander gehen, wie die Hausaufgaben zu erledigen sind. Sie meinte auch noch, dass Papi noch eine Lehrer-Schule machen sollte. 

Luke wird durch Rahel von "Schule im Koffer" mit Aufträgen versorgt. Und für diese Aufträge müssen wir jeweils online gehen. In einem Restaurant innerhalb des "Grand Teton Nationalparks" haben wir dann ganz passablen Empfang gefunden.

Es regnet hier seit Wochen wieder einmal und so passt sich das Wetter doch auch gleich unserem Vorhaben an, die ersten Hausaufgaben zu erledigen.

Im Capitol Reef Nationalpark.

(Capitol Reef Nationalpark - Fruita Campground - Utah)

Nach zwei unspektakulären Fahrtagen sind wir nun im ersten Nationalpark von Utah angekommen. Wir konnten die Kiz sogar zu einer Sonnenuntergangswanderung motivieren. Und heute haben wir uns ganz früh aufgemacht eine Panoramastrasse zu befahren und dann ganz am Ende der Strasse in der Einsamkeit gefrühstückt. Auf der Weiterfahrt haben wir dann nochmal einen Zwischenstopp und eine Wanderung zu einem Steinbogen gemacht.

 

"Wie wit gheit's no?" - im Canyonlands Nationalpark

(Moab - Canyonlands Nationalpark - Utah)

Man sieht zwar viele schöne Sachen direkt aus dem Fenster des Campers. Aber einige Highlights kann man eben nur zu Fuss entdecken. Darum haben wir im Canyonlands Nationalpark wiederum eine kleine Wanderung gemacht. Klein bedeutet für uns Erwachsene 90 Minuten. In den Augen der Kinder waren wir stundenlang unterwegs.

Im Herzen des Canyonlands Nationalpark befinden sich zwei grosse Schluchten, welche die beiden Flüsse Green- und Colorado River gegraben haben.  Unsere Wanderung führte uns zum Aussichtspunkt "Island in the Sky", von wo wir herrliche Ausblicke auf dieses Naturwunder hatten.

Arches Nationalpark - einfach nur schön.

(Moab - Arches Nationalpark - Utah)

Für den Besuch des Arches Nationalpark wollen wir mal unseren Camper stehen und uns herumkutschieren lassen. Wir haben eine Sonnenuntergangs-Tour gebucht, wo man die Natur in den schönsten Farben geniessen kann.

Dafür hatten wir am Morgen Zeit für ein ausgiebiges Frühstück mit gebratenem Speck und eine Runde im Pool lag auch drin. Es ist schon am Morgen recht heiss und zum Glück bläst ein ziemlicher Wind, der die Temperaturen nicht ganz so hoch erscheinen lässt.

Und dann wurden wir gegen 16 Uhr abgeholt und wir gingen in den Arches Nationalpark. Den Dunst der kalifornischen Waldbrände hat der Wind endlich ein wenig weggeweht und die schönen roten und orangen Felsen standen in einem wundervollen Kontrast zum blauen Himmel. Wir hielten bei verschiedenen Steinformationen an. Die Kinder konnten sich jeweils beim Klettern austoben und die Erwachsenen mit fotografieren. Den Sonnenuntergang genossen wir bei den "Double Arches".  Das Farbenspiel war unvergleichlich. Um halb zehn waren wir dann zurück im Camper und wir fielen alle müde und zufrieden in unsere Betten.

Im Zickzack durch die Bundesstaaten.

(Glenwood Springs West - Colorado - Colorado River KOA) 

Wir setzen unseren Zickzack-Kurs durch die Bundesstaaten des mittleren Westens der USA fort und ziehen weiter resp. zurück Richtung Colorado. Wir haben unsere Reiseroute nicht durchgeplant und so entscheiden wir uns jeweils spontan, was wir machen wollen. Ist wohl nicht die optimalste Route, aber wir haben grundsätzlich ja Zeit. Die Kosten fürs Benzin für unseren Camper übersteigen die Ausgaben, welche wir für unser Essen brauchen, um ein Vielfaches. Alle drei Tage gehen wir für ca. 100 US-Dollar tanken und dann ist der Tank jeweils nur 3/4 voll.

Auch bei der Tagesroute sind wir oft spontan und so haben wir heute bei einem Dinosaurier Museum angehalten, dessen Werbung uns an der Interstate aufgefallen ist. Es war ein unterhaltsamer Zwischenstopp. Auf dem Campingplatz erwartete die Kinder ein neuer, cooler Wasserspielplatz. Die ganze Familie machte noch eine Runde im Pool und dann gab es noch Lagerfeuerromantik mit gegrillten Marshmallows.

Unser Besuch am Norpol.

(Cascade - Colorado - Lone Duck Campground)

Vom heutigen Zielort haben wir den Kindern nichts erzählt. Wir haben nur von einer Überraschung gesprochen. Umso grösser leuchteten dann die Augen, als wir vor dem "North Pole Colorado Santa’s Workshop" anhielten. Ein Vergnügungspark, der sich um unser Lieblingsthema dreht - Weihnachten. Wir sind Sesselbahn gefahren (im Zeitlupentempo), in einer Weihnachtskugel um den Weihnachtsbaum gedüst, von Weihnachtsmusik berieselt worden, eine Zuckerstangenrutschbahn gefahren, haben einem Weihnachtswichtel beim Zaubern zugeschaut und vieles mehr. Die letzte Stunde vor der Schliessung hatten wir den Vergnügungspark ganz für uns alleine, da nach einem kurzen Gewitter alle übrigen Besucher bereits nach Hause gegangen sind.

Endlich wieder mal…

(Colorado Springs Campground)

…Bahn fahren. Nach rund siebenwöchiger Bahnabstinenz war es heute wieder mal soweit. Wir haben den 4‘301 Meter hohen Pikes Peak mit einer Zahnradbahn - made by Stadler Rail - erklommen.

 

Wir hatten Wetterglück und vom Gipfel aus hatten wir eine tolle Fernsicht. 

Die touristische Bahnstrecke hat dieses Jahr nach über einem Jahr Baupause wieder geöffnet. Auf dem Gipfel waren die Bauarbeiten für das neue Besucherzentrum aber noch voll im Gange. 

Lukes Fata Morgana im "Great Sand Dunes Nationalpark"

(Piñon Flats Campground - Great Sand Dunes Nationalpark - Colorado)

Der Besuch der höchsten Sanddünen Nordamerikas stand heute auf dem Programm. Wir haben im voraus Bilder von in einem Fluss badenden Menschen direkt vor der Sanddüne gesehen. Den Fluss fanden wir leider nicht. Luke weiss nun auch, was eine Fata Morgana ist. Er hat steif und fest behauptet, Wasser und den Fluss zu sehen und stapfte alleine los. Nach einer Weile kehrte er aber von seinem Alleingang zurück, da auch er kein Gewässer entdeckt hat. Ein Gespräch mit zwei Park Rangern gab uns dann die Antwort. Den Fluss gibt es nur im Frühling bis ca. Mitte Juni und danach trocknet er jeweils aus. 

Vor dem Sonnenuntergang machten wir uns dann auf, die Dünen zu erkunden. Die Kinder spielten in einem riesigen, natürlichen Sandkasten und wir genossen die Abendstimmung.

Und weil es so schön war...

... gleich noch mal.

 

(Durango - Colorado)

Luke: Heute haben wir eine Zugfahrt unternommen. Am Morgen wollten wir uns etwas zu Essen holen, doch das Restaurant hatte ausgerechnet am Montag zu.

Also gingen Mama und Emilia etwas zu essen holen und Papa und ich gingen zur Dampflokomotive die gerade an die Wagen rangierte.

Nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn sind wir endlich in Silverton angekommen.

In Silverton besuchten wir ein Museum, wo wir näheres über die frühere Goldgräbergeschichte der Stadt erfuhren. Auch das ehemalige Gefängnis haben wir besichtigt.

Danach gingen wir etwas essen und dann wieder mit dem Dampfzug nach Durango zurück.

 

Mesa Verde - beeindruckende Höhlenhäuser im grünen Tafelberg.

(Mesa Verda - Morefield Campground - Colorado)

Emilia: Wir haben alte Häuser von Indianern gesehen, welche in Steinhöhlen gebaut wurden. Mir hat besonders gefallen, dass die Indianer viel mehr Sorge zur Umwelt hatten, weil sie keine Baumaschinen hatten und alles von Hand gebaut haben.

 

Sonja: Mesa Verde (span. für Grüner Tafelberg) schützt gut erhaltene Felsbehausungen vorkolumbischer Anasazi-Stämme (um die 1200 n. Chr.). Es ist der einzige Nationalpark in den Vereinigten Staaten, der zum Schutz eines archäologischen Ortes eingerichtet wurde. Wegen Covid, Baustellen und Felssturzgefahr konnten wir leider nicht direkt in die Behausungen, es war jedoch auch so sehr beeindruckend.

Zu Besuch bei John Wayne im Monument Valley.

(Monument Valley - Utah)

Der Tag begrüsste uns seit langem wieder mal regnerisch.  Unser heutiges Tagesziel ist das Monument-Valley. Den Mittwoch haben wir seit dem Start in den USA als McDonalds-Tag auserkoren, aber zum Leidwesen unserer Kinder fanden wir im Land der Fastfoodketten keinen McDonalds. Wir fuhren durch das Navajo Nation Reservat Richtung Monument Valley. Unterwegs kamen wir am Four Corners Monument vorbei. Der symbolische Punkt markiert die einzige Stelle in den USA, wo vier US-Bundesstaaten aneinandergrenzen (Colorado, New Mexico, Arizona und Utah).

Einen weiteren Zwischenstopp legten wir beim Goosenecks State Park ein. Dort bot sich uns ein beeindruckender Blick auf den San Juan River, der sich durch den Canyon schlängelt - der Fluss hat sich über Millionen von Jahren hinweg bis zu 300 Meter tief in den Felsen "gefressen".

Und dann kamen wir endlich im Monument Valley an. Das Valley ist bekannt als Drehort für verschiedene Western-Klassiker von John Ford, in denen John Wayne mitspielt. Und Forrest Gump hat seinen Lauf quer durch die USA auch im Monument Valley beendet.

Unser Campingplatz lag wunderschön in Mitten der Gesteinsformationen und gegen Abend bot sich uns ein magisches Schauspiel. Als sich der Regen langsam verzog, kam ein wunderschöner Regenbogen auf. Einen Geldtopf haben wir aber leider nicht gefunden.

Am Horseshoebend den Tag ausklingen lassen.

(Page - Arizona- Lake Powell Campground)

Und heute wartet der nächste Bundesstaat auf uns, wir ziehen weiter nach Arizona. Die rote felsige Landschaft begleitet uns weiterhin. Ganz in der Nähe unseres nächsten Stopps befindet sich der Horseshoe Bend. Dies ist ein hufeisenförmiger Talmäander des Colorado Rivers. Die Flussschleife ist Teil des Glen Canyon. Von einem Aussichtspunkt genossen wir die wunderschöne Abendstimmung und den Sonnenuntergang. 

Der spektakuläre Antelope Canyon.

(Page - Arizone - Lake Powell Campground)

Der Antelope Canyon ist eine durch Regenwasser in Jahrmillionen geformte Schlucht. Die farbenprächtigen Felswände bieten ein spektakuläres Licht- und Schattenspiel. Sein Name ist vielleicht nicht so bekannt, wie die Bilder von ihm. Spätestens seit Microsoft ein Foto des Canyons als Hintergrund/Wallpaper einsetzte, zogen die Touristen massenweise durch die Gegend. Es dauerte nicht lange und die Besucherströme mussten reguliert werden. Und so kann man den Canyon heute nur noch mit einer geführten Tour besichtigen. Diese lohnt sich aber auf alle Fälle.

Wir befanden uns in einer Traumwelt. Das Spiel von Licht, Schatten und Farben lässt verschiedene Figuren entstehen, wie Adler, das Auge des Canyon, Bären, Abe Lincoln und noch viele weitere.   

Lazy Sunday.

(Kanab - Utah - Grand Plateau RV Resort) 
Die vielen Eindrücke der letzten Tage wollten wir mal ein wenig setzen lassen und wir genossen heute die Annehmlichkeiten unseres Campingplatzes. Wäsche waschen, Monopoly spielen, im Pool abkühlen, Hausaufgaben machen, Kühlschrank auffüllen und ein gemeinsames Abendessen kochen gehörten dazu.  Und einmal mehr haben wir über die Dimensionen der Fahrzeuge anderer Camping-Urlauber gestaunt.  Im Anhänger nehmen diese noch locker ein Auto und ein Off-Road-Vehicle mit.

Auf zum Bryce Canyon Nationalpark.

(Bryce Canyon - Sunset Point Campground)

Und schon wartet der nächste Nationalpark auf uns. Auf dem Weg zum Bryce Canyon haben wir noch in einer Germany Bakery angehalten, die mit ihren vielen Werbeschildern auf der Strasse auf sich aufmerksam gemacht hat. Das Sortiment war nicht allzu gross, aber die Schokoladen-Croissants eine willkommene Abwechslung zum täglichen Toastbrot.

Im Bryce Canyon haben wir die Scenic Route unter die Räder genommen und viele schöne Ausblicke auf die Wunderwelt genossen. 

In der Zauberwelt der Hoodoos.

(Bryce Canyon Nationalpark - Ruby's Inn Campground)

Während die restlichen Familienmitglieder noch schliefen, machte ich mich auf Richtung Sunrise-Point. Wie der Name schon sagt, ist dieser Aussichtspunkt bekannt für den Sonnenaufgang zu beobachten. Und es war wirklich magisch. Als ich dort ankam, stieg die Sonne als pink-violette Kugel auf und tauchte die Umgebung in ein weiches Morgenlicht.

Zurück beim Campground stand schon das Frühstück bereit. 

Bevor es zu heiss wurde, wollten wir den Bryce Canyon auch noch zu Fuss entdecken. Wir wanderten durch ein natürliches Amphitheater, wo durch das Zusammenwirken von Wind, Wasser und Eis einzigartige säulenartige Felsnadeln - sogenannte "Hoodoos" geformt wurden. Die Paiute-Indianer nannten den Ort auch "Rote Felsen, die wie Männer in einem runden Canyon stehen". Wir sahen unterwegs aber nicht nur Männer sondern auch die Felsformation namens "Queen Victoria". Der Schluss der Wanderung ging recht steil in der prallen Sonne wieder hinauf und der Protest der Kinder nochmals eine solche Wanderung mit uns zu machen, war recht laut.

Ich habe gefühlt hunderte von Fotos gemacht, es gab so viele unglaublich schöne Motive.

Am Abend gingen wir dann wieder mal auswärts essen. Begleitet von Live Country Music genossen wir ein BBQ. 

Wer braucht schon Schnee zum Boarden?

(Coral Pink Sand Dunes State Park - Utah)

Da es den Tag hindurch viel zu heiss war, haben wir uns die letzten zwei Tage erst am späten Nachmittag Richtung Dünen aufgemacht.  Mit einem Sandboard- und Schlitten unter dem Arm stapften wir durch feinen korallfarbigen Sand.  Es war gar nicht so einfach mit dem Board auf dem Sand zu fahren.  Und der Wieder-Aufstieg auf die Düne war ziemlich schweisstreibend und anstrengend.  Die Kinder wünschten sich schon bald einen einen Ski-Lift herbei. 

Am North Rim - Grand Canyon zum Ersten.

(Grand Canyon - North Rim Camgpround)

Die letzten zwei Tage haben wir am North Rim des Grand Canyons verbracht. Dieser Teil des Grand Canyons hat scheinbar weniger Touristen. Vergleichen können wir es dann erst, wenn wir auch am South Rim waren. Generell hat es sowieso nicht viel Leute unterwegs. Einerseits ist nicht mehr Hauptsaison und andererseits sind ansonsten cornabedingt fast "nur" Amerikaner unterwegs.

Leider war die Panoramastrasse nur für Fahrzeuge unter 22 Feet zugänglich. Und so konnten wir mit unserem 27 Feeter nur das Visitor-Center, die historische Grand Canyon Lodge und den Bright Angel Point besichtigen.  Wir haben dann die Zeit genutzt, damit Luke die Hausaufgaben erledigen konnte. Auf der Suche nach Internetempfang wurden wir schlussendlich in der Grand Canyon Lodge. Und wie viele Kinder können schon vor dieser grandiosen Aussicht ihre Aufgaben erledigen.

Hier gibt es sogar eine eigene Eichhörnchen Art - das Kaibab Squirell. Man erkennt es aufgrund seines hellen buschigen Schwanzes.

Am South Rim - Grand Canyon zum Zweiten.

(South Rim Grand Canyon Nationalpark - Mather Campground)

Warum das South Rim touristischer ist, als das North Rim haben wir schnell herausgefunden. Der Ausblick auf den Grand Canyon ist viel spektakulärer. Mit einem Shuttle-Bus konnten wir verschiedene Aussichtspunkte besuchen. Man hört so viel im Voraus und sieht viele Bilder vom Grand Canyon. Und als ich dann endlich das gewaltige Ausmass dieses Canyons sah, war ich wirklich sehr beeindruckt. 

Die Kinder haben einmal mehr am Junior Ranger Programm mitgemacht. Und wie in jedem Nationalpark wollten die beiden den Stempel für den Pass holen. Im Grand Canyon gibt es gleich deren sieben. Zu Lukes Leidwesen kamen wir beim East Visitor Center erst vorbei, als es schon geschlossen war. Und ein weiterer Ort - das Tusayan Museum - wo man einen Stempel holen könnte, ist wegen Covid geschlossen. Ich finde persönlich, fünf Stempel sind immer noch genug, aber die Kinder sehen das etwas anders.

Historische Zugfahrt in den Grand Canyon.

(Williams - Arizona - Grand Canyon Railway RV)

Wie zu Zeiten von 1901 besuchten wir den Grand Canyon als Abschluss mit dem Zug. Rund 2 Stunden dauerte die Fahrt. Unterwegs haben uns Country-Sänger unterhalten und auf dem Rückweg wurden wir von Banditen zu Pferd überfallen. Die Kinder haben schnell gemerkt, dass es nur Show ist. Alles in allem ein gelungener und unterhaltsamer Ausflug.

Unterwegs auf der Route 66.

(Holbrook  - Arizona - Petrified Forest KOA)

Wir fuhren von Williams nach Holbrook auf einem Teilstück der legendären Route 66, die ursprünglich von Chicago nach Los Angeles quer durch die USA führte.  Heute sind die verbleibenden Teilstücke der früher auch Mother Road oder Main Street of America genannten Strecke ein Anziehungspunkt für Touristen und Nostalgiker.

Wir hielten unterwegs auch in Winslow am "Standin' on the Corner" Park. Dieser Teil wurde bekannt, weil ein Satz im Lied "Take It Easy" der Eagles darauf hinweist. 

Versteinertes Holz - im Petrified Forest Nationalpark.

(Holbrook  - Arizona - Petrified Forest KOA)

Dieser Nationalpark liegt abseits der normalen Touristenströme und auch hier ging die Route 66 einmal durch. Der Park besteht eigentlich aus zwei Teilen. Der nördliche Teil beinhaltet die Painted Desert und der südliche Teil das versteinerte Holz.

In dem Gebiet befand sich vor über 200 Millionen Jahren ein Schwemmland, in dem umgestürzte Bäume in Schlamm und Schlick begraben wurden.  Diese versteinerten im Laufe der Jahrmillionen und die eingelagerten Mineralien sorgen für faszinierende Farben. Am Meisten beeindruckte uns, dass die Bäume ihre Form behalten konnten. 

Die Kinder haben beim Junior Ranger Programm mitgemacht und nachdem sie aus dem Heft die verschiedenen Aufgaben beantwortet hatten, erhielten sie das verdiente Abzeichen.

In der Welt der Kakteen.

(Catalina State Park Campground - Arizona)

Erstaunlich wie schnell sich die Vegetation um uns herum verändert hat. Die Canyon-Landschaft liessen wir hinter uns und schon säumen wunderschöne Saguaros den Strassenrand. Grosse, beeindruckende Kakteen, teilweise mit mehreren Armen, die wir vor allem aus den Lucky Luke Heften kennen. Ein Wahrzeichen des amerikanischen Westens. Die Wettervorhersagen sagen heisse Temperaturen voraus für die nächsten Tage – so zwischen 35 und 38 Grad. Das heisst für uns, dass wir einen Campingplatz mit Stromanschluss benötigen für unsere Klimaanlage. Und unterdessen gibt es auch viele staatliche Campingplätze, die dies anbieten. So verbrachten wir die Nacht auf einem wunderschönen Campingplatz am Fusse der Catalina Mountains. Wiederum zog kurz eine Gewitterzelle vorbei und beglückte uns mit einem wunderschönen doppelten Regenbogen.

Nicht geheuer waren uns die vielen Erdlöcher um unseren Platz herum. Wahrscheinlich mal von Erdmännchen bewohnt, nun aber sah man vor allem Spinnweben vor diesen Löchern. Und da wir wissen, dass diese Gegend auch Heimat von Skorpionen, Klapperschlangen und lustigen Spinnen ist, haben wir das Abendessen im kühlen Camper eingenommen. Wir sind eben doch immer noch Weicheier. Auf dem von der Rangerin überreichten Infoblatt stand auch noch, dass wir lieber nicht aufs WC gehen, wenn es dunkel ist. Die ziemlich haarige «Camel Spider» folge sehr gerne Lichtquellen auf der Suche nach Insekten. Die Spinne ist zwar nicht giftig, aber den Bilder nach zu urteilen, recht furchteinflössend. Zum Glück haben wir in unsere eigene Toilette mit.

Ganz viele Flugzeuge.

(Tuscon – Arizona – Lazy Days/Koa Campground)

Wir machten uns früh auf Richtung Pima Air & Space Museum. Wir wollten die kühleren Morgenstunden nutzen. Auf einer Fläche von rund 320 000 m2 sind rund 300, mehrheitlich militärische, Flugzeuge ausgestellt.

Gestern schon sind wir an einem riesigen Lager an stillgelegten Flugzeugen der US-Streitkräfte vorbeigefahren – an der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group. Dies ist einer der weltweit grössten Flugzeugfriedhöfe mit rund 4'000 abgestellten Flugzeugen. Teilweise werden die Flugzeuge als Ersatzteillager verwendet oder verschrottet. Andere werden konserviert, um sie bei Bedarf wieder flugtauglich herzurichten.

Der Besuch im Museum eignete sich gut, um den Kindern ein wenig die Geschichte rund um den 2. Weltkrieg näher zu bringen. Ein Hangar handelte vom scheinbar berühmtesten Bomber des 2. Weltkrieges – dem «B-17 Flying Fortress». Vor allem ging es um die Crew, welche die strategischen Bombenangriffe flog. In engsten Platzverhältnissen unter extremen Bedingungen (Kälte, Lärm, Vibration) flogen 10 Besatzungsmitglieder (zumeist noch Teenager) als Kampfeinheit los und wussten nicht, ob sie je wieder in ihr Heimatland zurückkehren würden. Und viele von ihnen verloren auch im Einsatz ihr Leben.

Pensionierte Freiwillige gaben uns leidenschaftlich über vergangenen Zeiten Auskunft und überhäuften uns am Schluss mit Aufklebern in allen Variationen. Sie freuten sich über den im Moment seltenen Besuch von Europäern. 

Im Saguaro Nationalpark.

(Saguaro Nationalpark – Arizona - Gilbert Ray Campground)

Im Osten und Westen von Tuscon befindet sich der Saguero Nationalpark. Es gibt in beiden Teilen eine kurze Panoramastrecke, welche durch die sogenannte Sonora-Wüste führt. Der Park verfügt über eine aussergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. In der Nähe des Nationalparkes liegt das Arizona-Sonora Desert Museum. Eine Kombination aus Zoo, Museum und botanischem Garten. Wir sind schon früh losgezogen, aber schon um 10 Uhr war es um die 32 Grad heiss. Auch den mehr als 300 verschiedenen Wüsten-Tieren war es wohl zu heiss. Wir kriegten nicht viele davon zu Gesicht. Mir ist dafür auf dem abendlichen Sonnenuntergangs-Spaziergang ein Kojote über den Weg gelaufen. Ich weiss nicht, wer mehr erschreckt ist – er oder ich.

Ich finde diese Kakteen ganz wundervoll - jeder sieht anders aus. Diese werden bis zu 100 Jahre alt.  Mit 75 Jahren fangen manche an, Arme zu bilden, andere nicht. Warum das so ist, weiss man nicht wirklich.

Von Gila Monstern und Skorpionen.

(Superstition Mountains - Arizona - Lost Dutchman State Park)

Dank des beherzten Bremseinsatzes von Ralph haben wir beim Verlassen des Campingplatzes kein Gila Monster überfahren. Dies ist eine etwa 50 cm lang werdende, kräftig gebaute und auffällig schwarz und rosa bis gelb und orange gezeichnete Echse. Wir haben diese gestern schon im Arizona-Desert-Museum beobachten können. Und Luke hat sie schon aus einem seiner Hörbücher gekannt. Ein Biss dieser Echse kann tödlich enden. Da diese aber zu fast 90 % unterhalb der Erde lebt und sie nur zubeisst, wenn sie sich bedroht fühlt, kam es schon seit Ewigkeiten zu keinem Todesfall mehr.

Nach dieser Aufregung geht unsere Reise durch Arizona weiter. Die Landschaft von Arizona ist viel abwechslungsreicher, als ich es mir vorgestellt haben. Es ist nicht nur grün mit vielen verschiedenen Kakteenarten sondern am Horizont sieht man auch viele verschiedene Gebirgszüge. 

Einen kurzen Zwischenstopp haben wir beim Casa Grande National Monument eingelegt. Zu sehen sind die Überreste einer etwa im Jahr 1200 entstandenen Siedlung des Volkes der Hohokam. 

Unser Tagesziel ist der Lost Dutchman State Park. Der Campingplatz liegt wunderschön zu Füssen der Superstition Mountains (übersetzt Aberglauben-Berge) in Mitten von Kakteen. Wir gingen davon aus, dass "Dutchman" Holländer heisst. Wir wurden aber eines besseren belehrt. "Lost Dutchman" steht für einen deutschen Goldgräber, Jacob Waltz, der in den 1870er Jahren hier in der Gegend eine Goldmine gefunden haben soll. Er hat aber angeblich erst auf dem Totenbett seiner Nachbarin den Standort der Mine verraten. Weder sie noch nach ihr mehr als über 100 andere Goldsucher konnten aber den Standort der Mine ausfindig machen. Viele verloren auf der Suche in den Superstition Mountains auch ihr Leben. 

Dies ist scheinbar eine der bekanntesten Legenden der USA und es gibt viele Versionen der Geschichte "Lost Dutchman Mine" und mehrere Bücher und Filme wurden zu diesem Thema gedreht.

In der Dunkelheit machte ich mich noch auf die wunderschöne Abendstimmung einzufangen. Bis mir so ein "Crazy Guy" begegnete, der mit seiner UV-Lampe nach Skorpionen suchte. Skorpione habe die Eigenschaft, dass sie im Dunkeln fluoreszierend leuchten, wenn sie mit UV-Strahlung in Kontakt kommen. Und tatsächlich, er zeigte mir nicht weit von mir entfernt im Gebüsch einen Skorpion. Mir reichte diese Begegnung und ich zog mich rasch in die Sicherheit unseres Wohnmobiles zurück.

Zu Besuch in einer Geisterstadt und bei Elvis.

(Superstition Mountains - Arizona - Lost Dutchman Statepark)

Wir beschlossen noch einen Tag länger in dieser sagenumwobenen Gegend zu verbringen. Nach dem Frühstück und der Erledigung der Hausaufgaben besuchten wir ganz in der Nähe die Geisterstadt Goldfield. 1892 war dies eine geschäftige Goldgräberstadt. Nachdem die Goldader versiegt war, mutierte der Ort zur Geisterstadt. Vor einigen Jahren hat man liebevoll die alten Gebäude restauriert und die alte Geschichte wieder aufleben lassen.

Ganz in der Nähe haben wir dann auch noch das "Lost Dutchman" Museum besucht, um noch mehr über diese Legende zu erfahren. Rund ums Museum gibt es auch noch ein paar Gebäude, welche als Filmkulisse verschiedener Westernfilme dienten.

Ein Angestellter hat uns leidenschaftlich Auskunft über die verschiedenen Westernfilme erteilt, welche in der Gegend gedreht wurde. Auch Elvis Presley hat in einem Western mitgespielt und die Kapelle, die in diesem Western vorkam, konnten wir auch besuchen.  

Und übrigens hat sich auch unsere Plüschtier-Familie nochmals vermehrt. Uns begleiten neu auch noch ein Chipmunk und ein Kaibab-Eichhörnchen.

"You have to go to Sedona!".

(Flagstaff - Arizona - KOA Campground)

Diese Aussage haben wir in letzter Zeit so oft gehört. Wir hatten eigentlich nicht vor, Sedona zu besuchen. In Reiseforen oder Reiseführern konnten wir zu diesem Ort nicht viel finden. Viele Einheimischen sagten uns, dort sei es schöner als im Grand Canyon. Also haben wir ein wenig umgeplant und gingen nach Sedona. Und was war in Sedona? Es regnete so richtig den ganzen Tag. Das war das erste Mal auf unserer Reise durch die USA, wo wir schlechtes Wetter hatten.  Aber das, was wir durch die Wolken von Sedona gesehen haben, hat uns sehr gefallen. Es liegt in einer roten Felsenlandschaft und hat viele nette Geschäfte und Restaurants. Da die Wetterprognosen für Sedona nicht besser waren für die nächsten paar Tage, entschlossen wir uns gleich weiterzuziehen Richtung Flagstaff. Genau, da waren wir schon mal. Aber dieses Mal übernachteten wir auch dort.

Back on Route 66.

(Kingman - Arizona - KOA Campground)

Heute haben wir nun auch noch den westlichen Teil der Route 66 in Arizona unter die Räder genommen. In Ashbrook haben wir ein Museum zur Route 66 besucht. Zwei ältere Damen haben uns freudig ein Beschlag genommen. Eine von ihnen, ich schätze sie ca. auf 80 Jahre, ist die Tochter des ehemaligen Scherifs und erzählte uns, wie sie früher Gefangenentransporte begleitet hatte. Zum Schluss haben sie den Kids Broschen und Sonnenbrillen geschenkt.

Dann ging es weiter nach Seligman. Auch dieser Ort lebt vom Tourismus rund um den Kult der Route 66. Wir sind in einem typischen Restaurant der früheren Jahren eingekehrt und ich habe meinen ersten Root Beer Float getrunken. Ich wusste nicht, was ich genau bestellte. Erhalten habe ich ein Root Beer (wer es nicht kennt, es schmeckt ein wenig nach Hustensirup) mit einem Vanille-Soft Ice drin. 

Auf nach Nevada.

(Lake Mead National Recreation Area - Nevada - Boulder Beach RV Village)

Auch Kingman liegt an der Route 66 und verfügt über ein interessantes Museum über die Geschichte dieser früher sehr wichtigen Transitroute. Mit dem Eintritt in das Museum haben wir uns nun eine lebenslang gültige Eintrittskarte zu diesem Museum erstanden. 

Nach diesem Zwischenstopp verabschieden wir uns heute von Arizona und ziehen weiter Richtung Nevada zum Lake Mead. Dies ist der Stausee, der durch den Bau des Hoover-Damm entstanden ist. Da wir heute schon recht viel Zeit im Museum verbracht haben, beschlossen wir den Besuch des Staudamms und der dazugehörigen Besucherinformation auf Morgen zu vertagen.

Wir genossen von unserer Camping-Site aus einen herrlichen Ausblick auf den Lake Mead.

Gemütlicher Abend mit Freunden aus der Schweiz und der Drummer von Alice Cooper.

(Lake Mead National Recreation Area - Nevada - Boulder Beach RV Village)

 

Wir besuchten also heute Morgen den Hoover Damm und passierten eine Sicherheitskontrolle, wo unser Camper auf Sprengstoff untersucht wurde. 

Der Damm wurde gebaut, um die Landwirtschaft der umliegenden Staaten (unter anderem Kalifornien) mit Wasser zu versorgen. Nur leidet auch diese Region unter der anhaltenden Trockenheit. Im Juni dieses Jahres wurde ein erneuter Tiefstand des Wasserpegels gemeldet. Man sieht auch recht deutlich, wie hoch das Wasser schon mal gekommen ist.

Nach diesem Besuch gönnten wir uns eine Abkühlung am Beach des Lake Mead. "Beach" fand ich ein wenig übertreiben, aber den Kindern hat es auf jeden Fall Spass gemacht.  Bis Emilia einen grossen Fisch im Wasser entdeckte und beide Kinder schreiend herausgesprungen kamen. Emilias Arme reichten auf jeden Fall nicht aus, um die Grösse des Fisches zu beschreiben. Wie gross der Fisch wirklich war, werden wir nie erfahren.

Und an diesem Abend hat es dann endlich geklappt und wir haben Corinne und Pädi auf dem Campingplatz getroffen. Wir haben uns schon ein paar Mal auf unserer USA Reise knapp verpasst. Der Abend war sehr gemütlich und wir haben das Zusammensein mit ihnen sehr genossen. Wir wurden mit feinem Essen versorgt und die Bierflasche wurde irgendwie auch nie leer.

Wir kriegten noch Besuch von einem der Campinplatz-Nachbarn. Ein unterhaltsamer älterer Herr. Im Gespräch erwähnte er ganz beiläufig, dass er als Drummer mit Alice Cooper unterwegs war.

Merci Corinne und Pädi für diesen tollen Abend.


Fire Wave, Bighorn-Sheeps und Sternschnuppen.

(Valley of Fire State Park - Nevada - Atlatl Campground)

Die letzten zwei Tage haben wir im Valley of Fire State Park verbracht.

Wir haben uns gerade noch den zweitletzten freien Campingplatz in der wunderschönen Natur geschnappt. So hingen wir am Nachmittag ein wenig in den Campingstühlen rum, haben gelesen, kletterten auf die Steine, genossen das Nichtstun und beobachteten Mountain-Sheeps.

Seit dem 1. Oktober (also seit heute) ist auch der Wanderweg zur Fire Wave wieder geöffnet. Dieser ist jeweils von Mai bis September wegen der grossen Hitze nicht zugänglich. So zogen wir am Morgen früh los, um die Sehenswürdigkeiten des Parks zu entdecken. Bei der ersten Wanderung war die Zeitangabe für Hin- und Zurück bei einer Stunde. In 15 Minuten waren wir bereits am Ziel. Bei der zweiten Wanderung, dem White Doms Loop, brauchten wir am Meisten Energie dafür, die Kinder aus dem Camper zu kriegen. Sie meinten, eine Wanderung pro Tag sei genug. Unter Protest kamen sie dann doch mit.

Den Abend liessen wir unter dem klarem Sternenhimmel ausklingen und konnten auch einzelne Sternschnuppen sehen.

Goodbye Schrotti.

(Las Vegas - Nevada - KOAs Journey at Sam's Town)

Nach den letzten zwei Tagen in der Natur geht es nun Richtung Grossstadt. Ein ganz bescheidenes Bild am Wegesrand weist uns drauf hin, dass es nicht mehr weit ist bis Las Vegas. Wir sind mit dem Camper noch zwei Tage etwas ausserhalb von Las Vegas, in der Nähe unserer Abgabestation einquartiert. Dieses mal wollten wir mal ohne Stress den Camper zurückgeben. Luke hat diesem den Übernahmen "Schrotti" erteilt, da doch unterwegs immer wieder etwas kaputt ging: das Abwasserrohr hatte ein Loch und musste ersetzt werden - die Wasserheizung hat nicht mehr funktioniert und wir haben sie ausgetrickst, in dem wir die Sicherung entfernt haben - wir haben plötzlich viel Trinkwasser verloren und mussten irgendwo ein Schraubengewind anziehen und am Schluss hat sich mit einem lauten Knall und viel Rauch eine USB-Ladebuchse aufgrund eines Kurzschlusses verabschiedet.

Wir konnten es dann nicht sein lassen und haben auch noch eine Outlet-Shopping-Mall besucht und nachdem wir uns die letzten drei Monate sehr zurückgehalten haben mit einkaufen, kamen wir nun mit einigen Einkaufstaschen wieder raus. Waren aber alles Ersatzkleider, die unterwegs gelitten hatten.

Und so haben wir uns also am Sonntag die Taschen gepackt und am Montag den Camper ein wenig geputzt, bevor wir diesen, das erste Mal völlig stressfrei, wieder abgegeben haben. 

"Mami, si die Polizischtine ächt?"

(Las Vegas - Nevada - Mirage Hotel & Casino)

Las Vegas ist schon eine ziemlich verrückte Stadt. Wir waren auf unserer letzten Reise vor fünf Jahren schon mal hier, aber nun kommen die Kinder halt viel mehr mit, was hier alles so abgeht. Wir kommen uns vor, wie in einer anderen Welt. Vor allem auch nach unserer Camper-Rundreise in vielfach einsamer Natur.

Wir staunen ab den vielen aufwendig gestalteten Hotels, lassen uns verzaubern von den vielen Wasser-, Licht- und Musikspektakeln und besuchen die zwei riesigen Shops von M&Ms und Coca Cola. Und ganz viele tolle Restaurants hat es auch. Und in unserem Hotelpool fühlen wir uns auch ganz wohl.

Aber Las Vegas ist auch die Stadt des Grössenwahnsinns. Emilia hat sich schon einige Male über die ganze Lichtverschmutzung empört und dass man ja gar keine Sterne mehr sieht. Und auch über die ganze Plastikverschwendung regen sich beide Kinder auf. 

Und es gibt eben auch viele Leute, die versuchen mit irgendetwas Geld zu machen. Wie eben auch die zwei sexy Polizistinnen, denen wir gestern begegnet sind und ihr Geld damit verdienen, sich mit ihnen fotografieren zu lassen.

 

Same place...

... different time. Fünf Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos.


Sprachlos in Las Vegas.

(Las Vegas - Nevada - The Mirage Hotel & Casino)

Ein uns unbekanntes älteres Pärchen hat heute unser Nachtessen bezahlt inkl. Nachtisch. Einfach so. Wir gingen an ihren Tisch, um Danke zu sagen und sie meinten, wir haben so süsse Kinder und sie haben so Freude an uns, dass sie die Rechnung für unser Abendessen übernehmen. Sie seien schon alt, sie können das. Da waren wir schon ein wenig sprachlos.

Luke meinte dann, so hätten wir jetzt wenigstens die teure Glacé vom Nachmittag wieder reingeholt. Wir gingen in einen Laden, wo man das Eis selber aus einem Automaten rauslassen konnte. Und ich ging davon aus, das man pro Becher je nach Grösse bezahlt. Ich sagte noch, sie sollen die Becher gut füllen. An der Kasse mussten wir dann die Becher auf eine Waage stellen - satte 32 Dollar für zwei Eisbecher.

Ralph und ich gingen auch noch kurz Black Jack spielen. Nachdem wir innerhalb von 5 Minuten 20 Dollar eingesetzt haben, 15 gewonnen und am Schluss wieder bei null da standen, haben wir es dann aufgegeben und gingen ein Bier trinken.

 

Same place...

...different time. Fünf Jahre liegen dazwischen.


In 69 Tagen 7971 Kilometer gefahren…

...elf Nationalpärke entdeckt, acht Bundesstaaten durchquert, sechs Stateparks besucht, siebenmal im McDonalds gegessen und zwei Milchzähne verloren. Wir sind gewandert, haben Tiere beobachtet, nach Sternschnuppen Ausschau gehalten, viele nette Menschen getroffen, Marshmallows über dem Campingfeuer gebraten, gestaunt, gelacht, gestritten, versöhnt und vieles mehr.  Mit ganz vielen schönen Erinnerungen ziehen wir nach mehr als zwei Monaten in den USA nun weiter.

Dies die Highlights (oder auch Lowlights) der einzelnen Familienmitglieder dieser Etappe:

Emilia: Besuch des "North Pole" (Vergnügungspark), die vielen schönen Campinplätze, Restaurants in Las Vegas, sandboarden, ein neues Plüschtier, die ganzen Wanderungen in den Ar...Natioanlpärken haben mir nicht gefallen.

Luke: Büffelherden, Yellowstone- und Grand Canyon Nationalpark, Tierwelt, die Wanderungen fand ich blöd, Feuer machen fand ich toll.

Ralph: die verschiedenen Nationalpärke, schönes Wetter, gutes Bier. 

Sonja: Campen in den State- und Nationalparks, das Gefühl am Abend nach einem ereignisreichen Tag auf dem Campingplatz anzukommen und den ersten Schluck eisgekühltes Bier zu trinken (insbesondere Pumpking Porter), Sternenhimmel beobachten.