Eine ungeplante Übernachtung in Chicago.

Heute hiess es wieder mal Wecker stellen. Der Camper muss bis um 11 Uhr zurück in Orlando bei der Campervermietung sein. Frühstück, letzte Sachen packen, ein wenig putzen und dann geht es auch schon los. Der letzte Tag ist immer ein wenig stressig. Wir können jedes Mal noch so viel Zeit einplanen, am Schluss kommt Hektik auf. Dieses Mal weil uns Waze (unsere Navi-App) das erste Mal auf unserer Reise in die falsche Richtung lenkte. Anstatt Richtung Osten wie sie (oder er) uns Richtung Westen. Und mit dem Camper findet man dann nicht so schnell eine Möglichkeit um umzukehren. U-Turnes funktionieren mit einem knapp 10 Meter langem Fahrzeug einfach nicht. So haben wir schon mal eine halbe Stunde auf die Marschtabelle verloren. Endlich auf dem richtigen Weg folgte der erste Stau. Weitere 20 Minuten verloren. Und der letzte Stressfaktor ist dann jeweils noch das Volltanken vor Abgabe. In der Nähe der Campervermietung haben wir zwar eine Tankstelle gefunden, aber die freie Zapfsäule wurde von einem Dauerparker belegt. Und das haben wir dann auch erst nach 10 Minuten Wartezeit festgestellt. Jänu, am Schluss waren wir dann doch noch vor 11 Uhr beim Vermieter. Die Abgabe ging dann relativ rasch. Uber bestellen und ab an den Flughafen.

Zuerst flogen wir von Orlando nach Chicago und dann weiter Richtung Zürich. Bevor wir in Orlando startete zog ein heftiges Gewitter vorbei. Es ist schon komisch, dass jedes Mal wenn wir ein Land verlassen, schlechtes Wetter aufkommt. Das Gewitter verzögerte dann die Gepäckeinladung, da die Mitarbeitenden nicht zum Flugzeug durften. Wir starteten dann mit rund einer Stunde Verspätung. In Chicago hatten wir aber genügend Zeit zum Umsteigen und es reichte sogar noch für ein Bier. Und dann stiegen wir in einen Swiss Flieger zurück nach Zürich. Wir hatten tolle Plätze zuvorderst bei der Abtrennung zur Business Class mit viel Beinfreiheit. Der Flieger war neu und modern. Wir starteten rund eine Stunde später, da ein Passagier die nötigen Papiere nicht vorweisen konnte und sie dessen Gepäck wieder ausladen musste. Der Pilot meinte jedoch, aufgrund des Jet Streams holen wir die Stunde wieder locker auf. Nach rund einer Stunde Flug meldete sich der Pilot wieder, dass wir ein Problem mit der Landeklappe haben und wir wieder zurück auf Start müssen. Bravo. Zuerst müssten wir aber noch ein paar Runden drehen, um Kerosin abzulassen. Nochmals Bravo. Es war sehr ruhig im Flugzeug und wir waren dann alle froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Vor allem da ein Aufgebot der Feuerwehr für uns bereit stand und es überall ziemlich blau blinkte. Nach einer Weile hiess es dann aussteigen und Gepäck holen. Ich dachte ja bis zu dem Zeitpunkt immer noch, wir fliegen heute noch weiter. Dem war dann nicht so. Wir gingen dann Richtung Gepäckausgabe und kamen am Swiss Schalter vorbei. Es war mittlerweile nach 23.00 Uhr. Es standen ein paar Leute dort und ich sagte zu Ralph, ich stehe auch schon mal an. Zum Glück. Da wir zuvorderst in der Economy gesessen haben, konnten wir auch als Erste aussteigen. Nach mir bildete sich dann eine riesige Schlange mit den restlichen Passagieren. Ich ging ja davon aus, dass wir ein neues Flugticket erhalten. Was es dann gab, war ein Voucher für ein Flughafenhotel, ein paar Verpflegungsbons und die Information, dass wir eine E-Mail mit dem neuen Flug erhalten werden. So holten wir unser Gepäck, wurden "schock-gefroren" ausserhalb des Flughafens, nahmen den Shuttle, checkten im Hotel ein und fielen um 1 Uhr morgens todmüde ins Bett.

Nach einer kurzen Nacht checkten wir unser Mail und tatsächlich wurden wir auf einen neuen Flug gebucht. Halt nicht mehr direkt von Chicago nach Zürich sondern via Frankfurt, am Nachmittag um 16:10 Uhr. Nach einem leckerem Frühstück im Hotel ging es zurück an den Flughafen. Dort mussten wir noch zwei Stunden Zeit tot schlagen, bevor das Check-In aufging. Und dann hiess es wieder anstehen, weil wir nicht online einchecken konnten. Nachdem wir unsere Boardingkarte hatten, ging es durch eine weitere Sicherheitskontrolle. Wir haben auf unserer Reise mit 20 Flügen einige Sicherheitskontrollen durchgemacht und keine war wie die andere. Einmal mussten wir die I-Pads aus dem Rucksack nehmen, dann wieder nicht; einmal durften die Kinder ihre Schuhe anlassen und dann mussten sie diese wieder ausziehen; einmal mussten wir den Laptop aus der Hülle nehmen und dann wieder nicht.

Und dann sassen wir zum zweiten Mal im Flugzeug Richtung Europa. Auch dieses Mal mussten wir uns im Flugzeug gedulden, da die Flügel noch enteist werden mussten. Wieder über eine Stunde Verspätung. Dazu noch ein kaputtes Unterhaltungssystem beim Sitz von Luke. Wir tauschten Plätze und dann konnte es endlich losgehen. Der Flug verlief ruhig ohne viel Schlaf. In Frankfurt hatten wir aufgrund der Verspätung nicht viel Zeit zum Umsteigen. Wir hetzten durch den Flughafen, um dann am Gate zu erfahren, dass der Flug nach Zürich verspätet war aufgrund eines technischen Problems. Das Flugzeug war noch gar nicht da. So hatte Emilia wenigstens noch Gelegenheit, ein Paar Frankfurter-Würste zum Frühstück zu essen. 

Und nach einer sich ewig anfühlenden Heimreise sind wir nun zurück auf Schweizer Boden. 

Wir haben nicht viel Zeit, um in Steffisburg anzukommen. Es heisst umpacken und dann geht es gleich weiter ins Wallis in den Schnee.