(KOA Holiday St. Petersburg/Madeira - Florida)
Seit gestern sind wir wieder mit unserem mobilen zu Hause unterwegs.
Die Übernahme bei Road Bear ging recht flott. Der Camper ist noch ein wenig grösser als der letzte auf unserer Tour durch den Südwesten der USA. Dieser ist rund neun Meter lang und verfügt dieses Mal über zwei Slideouts. Wenn ich das Fahrzeug jeweils reserviere, kann ich mir nicht viel unter den Massen vorstellen. Umso grösser sind dann meine Augen, wenn wir vor dem Fahrzeug stehen.
Nach einer kurzen Einweisung fuhren wir los. Zuerst ging es zum Einkaufen und danach auf den ersten Campingplatz. Spontan einen Campingplatz suchen geht hier in Florida leider nicht. Diese sind meistens schon Monate im Voraus ausgebucht. Als wir uns im Dezember für Florida entschieden haben, war uns nicht bewusst, dass wir uns voll in der Hauptsaison befinden. Diese ist von Dezember bis Ende April. Wir dachten, jetzt sei sicher nicht viel los.
Heute fuhren wir dann weiter Richtung Tampa. In der letzten Staffel von SRF-DOK "Auf und davon" wird ein Pärchen aus dem Berner Oberland bei der Auswanderung begleitet, die in Tampa ein Waffelrestaurant eröffnet haben. Und die Kinder wollten da unbedingt vorbei. Es war nur ein kurzer Umweg und so gönnten wir uns zum Mittagessen eine Waffel. Die Auswanderer waren leider nicht vor Ort. Wir hinterliessen ihnen eine kurze Grussbotschaft und sie haben sich darauf noch bei uns gemeldet. Wir haben uns leider nur knapp verpasst.
Am Abend besuchten wir noch einen alten Fischerhafen "John's Pass Village and Boardwalk" am Madeira Beach. Wir konnten ganz viele Pelikane beobachten. Es war aber recht windig und wir hatten keine Jacke eingepackt. Wir flüchteten dann in ein Pizza-Restaurant. Viel wärmer war es dort zwar nicht, aber die Pizza hat uns von Innen ein wenig aufgewärmt.
Vor dem Schlafen gehen hatten wir noch kurz Action. Luke und ich lasen Bücher am Küchentisch, Emilia im Bett und Ralph auf dem Sofa. Plötzlich schrie Luke los "Kakerlake" und dann waren drei von vier Familienmitgliedern in Panik auf höhere Gefilde geklettert. Ich sage nur so viel: Ralph war es nicht. Ich ging dann los zur Rezeption um irgend ein Insektizid zu besorgen. Der Host gab mir dann einen Spray, nachdem er mir zuvor ein paar Schauermärchen erzählt hat. Die Kakerlaken in Florida seien gewöhnlich riesig, kommen in der Nacht und tragen die Leute aus den Betten weg in ihre Höhlen. Nachdem ich ihn mit grossen Augen angeschaut habe, meinte er "I'm just kidding".
Wir sprayten dann den ganzen Camper von Innen und Aussen ein und tatsächlich nach einer Weile tauchte die Kakerlake wieder auf. Ein wenig angeschlagen vom Gift konnte Ralph diese mit einem gekonnten Schlag mit dem Besen aus dem Camper bugsieren. Einmal Hockeyspieler - immer Hockeyspieler. Und so konnten wir dann endlich alle schlafen gehen.