(SCP Hilo Hotel - Hilo - Big Island)
Der schlafende Vulkan Mauna Kea ist mit 4205 m der höchste Berg auf Hawaii. Bezieht man bei der Messung der Höhe auch die Fläche unterhalb der Meeresoberfläche mit ein, gilt Mauna Kea als größter und höchster Berg der Erde mit 10.203 Metern. Mauna Kea steht für Schneeberg, da im Winter oftmals auch Schnee auf dem Gipfel liegt. Und dort wollten wir heute rauf.
Wir gingen zuerst bis zur Visitor Information Station auf 2800 m, um uns an die Höhe an zu klimatisieren. Nach rund einer Stunde wollten wir dann weiter auf den Gipfel. Wir wurden von einem Ranger angehalten. Wir wussten, dass man einen 4WD für auf den Gipfel braucht und der Benzintank noch bis über der Hälfte gefüllt sein muss. Diese Bedingungen haben wir erfüllt. Was wir jedoch nicht erfüllt haben, ist das Mindestalter der Kinder. Der Ranger wies uns darauf hin, dass es nicht empfohlen wird, Kindern unter 13 Jahren mit auf den Gipfel zu nehmen. Weil wir auf Meereshöhe starten und innert kurzer Zeit die 4'200 Meter erreichen, kann die Höhenkrankheit auftreten und dies sei bei Kindern unter 13 Jahren nicht zu unterschätzen. Trotz der Warnungen des Rangers sind wir dann trotzdem weiter gefahren. Wir sind ja schliesslich aus der Schweiz. Da macht uns doch ein kleines bisschen Höhe nichts aus. Aber irgendwie hatten wir dann doch nicht so ein gutes Gefühl. Wir waren die letzten paar Monate nur auf Meereshöhe unterwegs. Und als sich dann Emilia auf 3'200 Meter angefangen hat über Kopfweh zu beklagen, sind wir umgekehrt. Der Verstand hat dann doch noch gesiegt.
Wir sind zurück zum Visitor Information Station und haben den Sonnenuntergang von dort aus beobachtet. Und er war auch dort sehr schön. Wir sahen sogar den Vulkan Haleakala (3'055 Meter), der auf der Nachbarinsel Maui liegt, aus der Wolkendecke herausschauen.
Zurück im Hotel ging um 20.45 Uhr plötzlich eine Sirene los. Wir wussten zuerst nicht, was dies zu bedeuten hatte. Ich ging dann aus dem Hotelzimmer und sah ein paar Personen aus den Zimmern kommen und zum Auto rennen - es sei ein Tsunami-Alarm, wir sollen uns in Sicherheit bringen.
Wir haben dann das nötigste zusammen gepackt und Ralph ging mit den Kindern zum Auto. Ich wollte mich zuerst noch an der Rezeption erkundigen. Die ruhige Dame beim Empfang meinte, sie habe auch keine Informationen. Sie wisse nur, dass es in der Nähe von Neuseeland ein Erdbeben gab. Bis der Tsunami aber hier sei (wenn überhaupt), würde es noch eine Weile dauern. Und wir würden darüber informiert, wenn wir unsere Zimmer verlassen sollen. Ich ging zurück zum Rest der Familie. Emilia war ein Häufchen Elend und hatte grosse Angst. Ralph hat unter dessen auf dem Internet nach mehr Informationen gesucht und nichts gefunden. Wir haben uns dann überlegt, wenn es wirklich Ernst wäre, hätte es überall Feuerwehr und Polizei und in den Medien würde auch etwas erwähnt. So gingen wir zurück in unsere Zimmer. Um 21.45 Uhr kam dann die offizielle Meldung, dass es ein Fehlalarm aufgrund einer technischen Panne war. Wir waren dann doch erleichtert. Emilia will nun nie mehr ans Meer in die Ferien. Und wir müssen unser Notfallgepäck überprüfen. Wir hatten zwar alle 15 Plüschtiere ins Auto gepackt - unsere Reisepässe haben wir aber im Zimmer zurückgelassen.