(Superstition Mountains - Arizona - Lost Dutchman State Park)
Dank des beherzten Bremseinsatzes von Ralph haben wir beim Verlassen des Campingplatzes kein Gila Monster überfahren. Dies ist eine etwa 50 cm lang werdende, kräftig gebaute und auffällig schwarz und rosa bis gelb und orange gezeichnete Echse. Wir haben diese gestern schon im Arizona-Desert-Museum beobachten können. Und Luke hat sie schon aus einem seiner Hörbücher gekannt. Ein Biss dieser Echse kann tödlich enden. Da diese aber zu fast 90 % unterhalb der Erde lebt und sie nur zubeisst, wenn sie sich bedroht fühlt, kam es schon seit Ewigkeiten zu keinem Todesfall mehr.
Nach dieser Aufregung geht unsere Reise durch Arizona weiter. Die Landschaft von Arizona ist viel abwechslungsreicher, als ich es mir vorgestellt haben. Es ist nicht nur grün mit vielen verschiedenen Kakteenarten sondern am Horizont sieht man auch viele verschiedene Gebirgszüge.
Einen kurzen Zwischenstopp haben wir beim Casa Grande National Monument eingelegt. Zu sehen sind die Überreste einer etwa im Jahr 1200 entstandenen Siedlung des Volkes der Hohokam.
Unser Tagesziel ist der Lost Dutchman State Park. Der Campingplatz liegt wunderschön zu Füssen der Superstition Mountains (übersetzt Aberglauben-Berge) in Mitten von Kakteen. Wir gingen davon aus, dass "Dutchman" Holländer heisst. Wir wurden aber eines besseren belehrt. "Lost Dutchman" steht für einen deutschen Goldgräber, Jacob Waltz, der in den 1870er Jahren hier in der Gegend eine Goldmine gefunden haben soll. Er hat aber angeblich erst auf dem Totenbett seiner Nachbarin den Standort der Mine verraten. Weder sie noch nach ihr mehr als über 100 andere Goldsucher konnten aber den Standort der Mine ausfindig machen. Viele verloren auf der Suche in den Superstition Mountains auch ihr Leben.
Dies ist scheinbar eine der bekanntesten Legenden der USA und es gibt viele Versionen der Geschichte "Lost Dutchman Mine" und mehrere Bücher und Filme wurden zu diesem Thema gedreht.
In der Dunkelheit machte ich mich noch auf die wunderschöne Abendstimmung einzufangen. Bis mir so ein "Crazy Guy" begegnete, der mit seiner UV-Lampe nach Skorpionen suchte. Skorpione habe die Eigenschaft, dass sie im Dunkeln fluoreszierend leuchten, wenn sie mit UV-Strahlung in Kontakt kommen. Und tatsächlich, er zeigte mir nicht weit von mir entfernt im Gebüsch einen Skorpion. Mir reichte diese Begegnung und ich zog mich rasch in die Sicherheit unseres Wohnmobiles zurück.